© Holger Bergmann 2015 - 2023

Hätte Deutschland eine Alternative gehabt?

Es geht in dieser Arbeit nicht nur darum, die Feinde Deutschlands an den Pranger

zu stellen. Sondern es ist auch die Frage zu klären, inwieweit Deutschland durch eigene Versäumnisse und Fehlentscheidungen zu seinem Unglück beigetragen hat , in der Diplomatie oder im Krieg. Die diplomatischen Krisen vor dem Ersten Weltkrieg haben wir bereits betrachtet. Soweit hier deutscherseits das Ziel verfolgt wurde, der Tripel-Entente "friedliche" Niederlagen beizubringen und die Verbin- dung dadurch aufzubrechen, gingen die Vorhaben gründlich daneben.

 

Nachdem die reale deutsche Außenpolitik also in der Hinsicht nicht von Erfolg ge- krönt war, muss man die Frage zulassen (sie wird von vielen Fachleuten und Lai- en gestellt und sehr unterschiedlich beantwortet), ob Deutschland durch die Ver- folgung einer anderen Politik hätte seinem Schicksal entrinnen können. Dabei wird immer wieder die Idee aufgegriffen, Deutschland hätte, um der Einkreisung zu entgehen, sicht rechtzeitig mit einer der drei Tripel-Entente-Mächte verbünden müssen. In Bezug auf Großbritannien wird zusätzlich häufig die deutsche Flotten- baupolitik kritisiert. Dieser Politik  soll hier etwas Aufmerksamkeit geschenkt wer- den. Ansonsten ist dieses Kapitel in drei  Teile gegliedert, in denen der Frage nachgegangen wird, ob ein Bündnis  Deutschlands mit Großbritannien, Frankreich oder Russland möglich gewesen wäre und es nur durch das Versagen der deut- schen Politik nicht dazu kam. Wäre demnach ein Bündnis möglich gewesen

 

 

A) mit  Großbritannien?

 

Nach der Betrachtung der vorangegangenen Ausführungen verbietet sich ein Bündnis mit dem Hauptschuldigen der fatalen Entwicklung eigentlich von selbst. Wenn wir uns  aber die Frage stellen, welche Alternativen Deutschland gehabt haben könnte, kann man die Möglichkeit, Deutschland hätte Großbritannien zu einer anderen Politik veranlassen können, nicht außer Acht lassen.  Da spekulati- ve weitere Möglichkeiten außerhalb von Bündnis und Flottenbau rein akademisch wären, verzichten wir hier auf eine Erörterung und konzentrieren uns zunächst auf den "Bündnisfall". In der Tat stand die Möglichkeit eines deutsch-britischen Bünd- nisses zwischen 1898 und 1901 mehrfach im Raum.

 

Die Sache ist nicht ganz übersichtlich, insgesamt sind hier vier Phasen zu beach- ten. Die erste ist ein Vorstoß  von Joseph Chamberlain im Jahr 1898. Die Rele- vanz seines Vorgehens, das Manfred Rauh sehr ernst nimmt, möchte ich bezwei- feln. Der Kolonialminister hatte eine krankheitsbedingte Abwesenheit  Salisburys vom Amt benutzt, um sich zu profilieren. Tatsächlich hatte der deutsche Botschaf- ter Hatzfeld mit der Andeutung einer "großen Möglichkeit" zunächst bei Balfour, Salisburys Vertreter als Außenminister, um ein Gespräch nachgesucht. In diesem  und den folgenden Treffen war seinerseits aber immer nur von den Schwie- rigkeiten die Rede, die  Großbritannien Deutschland in kolonialen Detailfragen machte. Das fiel in die Zuständigkeit des britischen Kolonialministers, und so traf sich Hatzfeld mit ihm. Der lehnte eine Diskussion über derartige Trivialitäten ab und  platzte stattdessen mit dem völlig überraschenden Bündnisangebot heraus. Die  Ereignisse in China würden eine  unverzügliche Überprüfung der bisherigen britischen Außenpolitik erfordern.

 

In Berlin wurde das Angebot kühl aufgenommen. Man befürchtete nicht zu Unrecht, in China, wo man selbst nur geringe Interessen hatte,  für britische Zwecke missbraucht zu werden und so ohne Not in einen großen Konflikt mit Russland zu geraten. Die deutsche Ostgrenze, in des Kaisers Worten, würde dabei "keine chinesische Mauer und kein britisches Panzerschiff" schützen.  Auß- erdem könnte ein solches Bündnis, bzw. seine Ablehnung im Parlament, die dem Gegner sowohl die drohende Gefahr als auch die günstige Gelegenheit sug- gerieren würde, das europäische Gleichgewicht zerstören und den ins Hinter- treffen geratenden Zweierverband Frankreich-Russland, laut Bülow, zu einem so- fortigen Angriffskrieg reizen.

 

Als Hatzfeld so Chamberlain nicht  mehr unter die Augen treten mochte, vermittel- te sein von der Bündnisidee begeisterter Assistent Eckardstein ein weiteres  Tref- fen, indem er den Kaiser einschaltete. Der fand, Deutschland könne eine Allianz nur dann in Erwägung ziehen, wenn sie auf Europa ausgedehnt würde. Chamber- lain lehnte aber jede Diskussion über  eine Unterstützungsleistung seitens Groß- britanniens in Bezug auf den Balkan ab (hatte doch sein Herr und Meister Salis- bury nicht lange zuvor die Mittelmeer-Entente storniert).

 

Als Salisbury zurückkehrte, erschien ihm Chamberlains Analyse der Bündnisnot- wendigkeit ähnlich einer Bankrotterklärung der britischen Außenpolitik. Die deut- schen Vertreter zeigten sich erst einmal nicht mehr, und Salisbury unternahm ei- nige Klarstellungen. Für deutsche und österreichisch-ungarische Interessen auf dem Balkan und in der Meerengenfrage in den Krieg zu ziehen war für Großbri- tannien nicht erstrebenswert. Zusätzlich waren Österreich-Ungarn und Italien auf- grund der Balkankonvention, die sie 1897 mit Russland abgeschlossen hatten, für Großbritannien als Bündnispartner uninteressant geworden. Im Fernen Osten waren vielleicht ein paar China-Kracher explodiert, aber deren Rauch verzog sich bereits. Nicht einmal Hatzfelds "triviale" Kolonialanliegen  nahm er ernst.  Deutschland hätte keinen Anspruch darauf, dass Großbritannien seine Unter- stützung durch Konzessionen erkaufen müsste, außerhalb von Überlegungen, die diese Unterstützung selbst beträfen [und die wurde nicht gebraucht].

 

Ein zweites Mal kam die Bündnismöglichkeit im Rahmen des Besuchs des Kaiser- paars in Windsor 1899 zur Sprache.  Infolge des probritischen Kurses des Kaisers in der Burenfrage schien ein Ausbau der Beziehungen bis hin zum Bündnis in der Luft zu liegen. Es war wieder Chamberlain, der die Initiative ergriff, auf den Kaiser zuging und ihm eine "enge Verständigung" zwischen Deutschland, Großbritannien und den USA vorschlug. Der Kaiser lehnte ab, indem er ausführte, mit Russland in Frieden leben zu wollen, und, ganz im Geiste Salisburys, dass eine "Allianz" der britischen Tradition widersprechen würde.

 

Als ein Jahr später  das russische Vordringen in China im Zusammenhang mit der Niederschlagung des Boxeraufstand bei den anderen Mächten Besorgnisse auslöste, Großbritannien noch in Südafrika gebunden war und ein britisch-ja- panisches Bündnis noch nicht existierte, reifte bei Briten und Deutschen der Ge- danke, sich über die gegenseitigen Interessen in China zu verständigen. Teile des britischen Kabinetts, darunter Chamberlain, glaubten, mit Hilfe des Abkommens wäre es möglich, Deutschland im britischen Sinne gegen Russland in China aufzustellen (Salisbury meinte dagegen wieder, Deutschland ginge es nur darum, Großbritannien in Konflikt mit Frankreich zu bringen). Das wäre auf ein (lokal begrenztes) Bündnis hinausgelaufen. An einem Konflikt mit Russland hatte Deutschland aber kein Interesse und setzte entsprechende Abschwächungen des Abkommenstextes durch.  Der Vertrag wurde in beiden Ländern komplett un- terschiedlich verstanden, für Deutschland war  das "Jangtse-Abkommen" eines zur Sicherung der  "Offenen  Tür", in Großbritannien sprach man von einer britisch-deutschen "China-Entente." Von einem Bündnis im eigentlichen Sinn konnte aber so oder so keine Rede sein.

 

 

Dennoch blieb die Möglichkeit eines britisch-deutschen Bündnisses zunächst weiter latent bestehen. Die vierte und letzte  Phase setzte in 1901 damit ein, dass der als unzuverlässig geltende Eckardstein nach seinen unbestätigten Memoiren von Chamberlain unter Druck gesetzt wurde: entweder bietet der Dreibund Großbritannien den Beitritt an, oder es einigt sich mit Russland. Eckardstein überschritt dann im März 1901 seine Kompetenzen  und bot den Briten weisungs- und wahrheitswidrig ein  deutsches Bündnis an. Die Briten meinten, der Vor- schlag wäre von Deutschland gekommen  und zeigten sich tatsächlich zunächst interessiert genug, sodass, nach einem gewissen Spiel auf Zeit beider Seiten und einer erneuten Intervention Eckardsteins im Mai, Lansdowne Sanderson anwies, einen deutsche Vorstellungen treffenden Vertragstext auszuarbeiten. Die Deut- schen meinten  der Vorschlag wäre von Großbritannien (Lansdowne) gekommen,  und warteten eine inhaltliche Konkretisierung ab, zwischenzeitlich war Eckard- steins Luftnummer aufgeflogen.  Bündnisverhandlungen gab es nie, stattdessen intensive Diskussionen innerhalb der britischen Regierung.

 

Salisbury zerredete schließlich die Sache. Er konstatierte ein Ungleichgewicht dahingehend, dass die britische Verpflichtung, Deutschland gegen Russland zu verteidigen, schwerer wog, als die deutsche, Großbritannien gegen Frankreich zu schützen, indem er die Bedrohung seines Landes, die als Begründung für das britische Interesse herhielt, leugnete. Bertie verfeinerte die Argumentation mit der Analyse, dass Deutschland auch ohne Bündnis gezwungen wäre, einen Angriff Russlands auf Indien nicht zu dulden, während  Großbritannien ohne Bündnis in Europa immer den lachenden Dritten geben konnte.

 

Der über diese treffenden Argumente nicht ganz ungeknickte Lansdowne fand sich schließlich  nach und nach damit ab, indem er die Sache monatelang schleifen ließ. Als er dann Ende 1901 zu Hatzfelds Nachfolger Metternich mit einem sehr eingeschränkten Vorschlag kam, wischte jener die Sache mit einem "ganz oder gar nicht" vom Tisch. Sie sollte nie wieder zur Sprache kommen.

 

Was wir hier sehen,  ist, dass es die Möglichkeit zu einem deutsche Interessen treffenden Bündnis mit Großbritannien, allen anderslautenden Argumenten zum Trotz, nie gab. Ein solches Bündnis wäre infolge der  Beeinträchtigung des euro- päischen Gleichgewichts sogar inopportun gewesen. Dass sich Deutschland für britische Interessen hätte schlagen müssen, wobei auch noch die Hauptlast an ihm hängengeblieben wäre, wäre im Kriegsfall unausweichlich gewesen. Groß- britannien hätte sich aber aufgrund seiner Insellage aussuchen können, welchen Beitrag es zu leisten gewillt ist, Bündnis"verpflichtung" hin oder her.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn man über Alternativen zum deutschen Handeln nachdenkt, muss man der  Frage der [angeblichen] Flottenrivalität zwischen Deutschland und Großbritan- nien auch heute noch etwas Beachtung schenken. Dabei wird unterstellt, Großbritannien hätte sich möglicherweise anders verhalten, hätte Deutschland darauf verzichtet, eine mächtige Schlachtflotte zu bauen. Die Fachwelt ist von dieser These bereits abgekommen, aber das hat sich im weiteren Publikum vielleicht noch nicht so richtig herumgesprochen.

 

Was hatte es nun mit der so genannten Bedrohung Großbritanniens durch die deutsche Flotte nun wirklich auf sich? "Naval scare" haben wir ja bereits mehrfach beobachtet, dazu reichte 1849 schon  der lächerliche Ansatz der Paulskirchenflot- te aus. Wir haben weiterhin, im breiten  Rahmen, die Handlungsweisen der Mächte, insbesondere Großbritanniens, erörtert, und können feststellen, dass diese mit der die meiste Zeit sowieso nur in sehr eingeschränktem Maßstab existierenden deutschen Flotte nichts zu tun hatten. Insbesondere setzt die "Be- schleunigung" der Entwicklung durch Salisbury 1895 zu einem Zeitpunkt ein, zu dem der Bau "der" deutschen Flotte, noch gar nicht begonnen hatte. Die entspre- chenden Vorbereitungen wurden im Jahr 1897 unternommen, die erste  der wil- helminischen Flottennovellen wurde im Jahr darauf verabschiedet.

 

War diese neue Flotte denn überhaupt geeignet, Großbritannien effektiv zu be- drohen? Die Überprüfung der technischen Eigenschaften ergibt  das Gegenteil. Die Schiffe wurden für eine Auseinandersetzung in relativ geringer Entfernung von der deutschen Küste konzipiert, waren also für einen die britische Insellage bedrohenden Hochseekrieg nicht geeignet. Deutschland war auch nie in der Lage, Großbritannien im Bautempo der Pötte zu  überholen. Nicht nur qualitativ mit der "Dreadnought"-Klasse, auch quantitativ konnten die Briten stets eine Schippe drauflegen, bis Deutschland in diesem Wettrüsten 1912 die Luft ausging.

 

 

 

Wozu diente dann diese für einen Zusammenstoß mit Großbritannien unbrauch- bare Flotte denn überhaupt? Seltsamerweise nicht um Großbritannien zu bedro- hen, sondern zu schützen! Die deutsche Überlegung war die: Irgendwann würde Großbritannien mit seinem überstreckten Empire zwangsläufig mit anderen Mäch- ten in Konflikt geraten, was den Einsatz seiner gesamten Flotte erfordern würde. Dann müsste Großbritannien mit einem akzeptablen Bündnisangebot kommen, um den Schutz seiner Heimatposition durch die deutsche Flotte zu erhalten. Es handelt sich um die maritime Variante der Vorstellung "wir sind stark und werden immer stärker, die Zeit arbeitet für uns, in absehbarer Zeit wird niemand mehr um ein Bündnis mit uns herumkommen".

 

 

 

 

 

 

Mit dieser absurden Überlegung waren Tirpitz, der Kaiser und Bülow ganz auf ei- ner Linie, der sonst so uneinige Reichstag winkte die den Haushalt immens belas- tenden Flottennovellen stets ohne weiteres durch. Die Ausrichtung der Flotte musste auch in Großbritannien bekannt sein, der Kaiser wandte sich einmal unter Missachtung aller hierarchischen Gepflogenheiten und diplomatischen  Gebühr- lichkeiten direkt an den Marineminister Lord Tweedmouth,  um die deutschen Ab- sichten zu erläutern.  Dass der über diesen kaiserlichen Fauxpas sehr peinlich berührte Tweedmouth nur höflichst und in der Sache nichtssagend antworten konnte, hätte der Kaiser sich vorher klarmachen müssen.

 

Dass man deutscherseits außer der defensiven technischen Aufstellung und der zahlen-/tonnagemäßigen Unterlegenheit keine geeigneten Stützpunkte für einen strategischen Krieg gegen Großbritannien hatte und  man auch über keine ent- sprechende Geostrategie verfügte, für die  gegenerische Propaganda [und häufig auch die nachmalige historische Beurteilung] zählte das alles nicht. Vielleicht mag man als letztes Argument noch beachten, dass die deutsche Flotte für den briti- schen Kriegseintritt 1914 keine Rolle spielte. Die Flottenrivalität war also nichts als eine Riesen-Propaganda-Blase deutschfeindlicher Apologetik.

 

Mit welchen Mitteln Deutschland Großbritannien zu einem anderen Kurs hätte veranlassen können, ist nach allen  vorliegenden Materialien und getätigten Über- legungen nicht ersichtlich, insbesondere nicht nach dem Scheitern der Bünd- nisüberlegungen. Indienminister Lord Hamilton  äußerte 1902, "...die Deutschen sind eine verachtenswerte Rasse, und je mehr wir sie treten, um so bessere Freunde werden wir sein." Die aufkommende deutschfeindliche Fraktion im Auß- enministerium hätte einer echten Annäherung keine Chance gelassen. Das Auf- treten in Marokko und in der Türkei (Bagdadbahn) brachte zwar nichts, aber  ana- log zu den Flottenüberlegungen oben hätte ein Verzicht darauf letzten  Endes auch nichts genützt. Mit der Haldane-Mission 1912 versuchten die Briten nur, ihre ohnehin schon bestehende Flottenüberlegenheit auch noch auf dem Ver- handlungsweg festzuschreiben. Und als die Briten sich selbst versichernde geistige Grundlage, die für sie an sich harmlosen Deutschen zu diskreditieren, fungierte das Memorandum des deutschstämmigen, in Deutschland aufge- wachsenen Diplomaten Eyre Crowe. Die verzweifelten Versuche Bethmann Hollwegs, Deutschland wenigstens als Juniorpartner an Großbritannien heran-zuführen, erzeugten nur die trügerische Illusion, Großbritannien könnte vom Krieg vielleicht doch noch Abstand nehmen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Entscheidend bei all diesen Überlegungen ist die Frage, was Deutschland Groß- britannien  (durch ein Bündnis oder mit welcher engen Kooperation auch immer) hätte bieten können. Denn der Nutzen Deutschlands für Großbritannien bestand darin, sich für britische Interessen mit Russland zu schlagen. Ob  mit britischer Unterstützung oder gegen britischen militärischen Widerstand war egal. Hätte man sich mit Großbritannien verbündet, hätte man sich durch eigenes Handeln in diese Lage gebracht. So, wie es kam, ist stattdessen die von den angel- sächsichen Mächten gesteuerte Einkreisungspolitik haftbar zu machen.

 

 

 

B) mit Frankreich?

 

Dass ohne näheres Hinsehen die Meinung  vetreten wird, durch die Rückgabe Elsass-Lothringens hätte man Frankreich zu einer anderen Politik veranlassen können, mag vorkommen. Sicher, hätte Frankreich sich auf Deutschlands Seite gestellt, wäre jenes aller Sorgen ledig geworden,  ohne Frankreichs Mittun wären die Intrigen der Flügelmächte ins Leere gelaufen. Aber so einfach war es nun doch nicht.

 

Dass der französische Revanchegedanke älter war als der Krieg 1870/71, haben wir bereits gesehen. Und die französischen Vorstellungen gingen noch wesentlich weiter als den Rückerhalt einer und des Bruchteils einer zweiten Provinz. Bekannt sind die Forderungen nach der Rheingrenze. Aber selbst da machten die Franzo- sen nicht halt. Das selten ausgesprochene, aber verhohlen angestrebte französi- sche Ziel war es, Deutschland wieder in Einzelteile zerfallen zu lassen. Dieses Streben will ich  nicht einfach so jedem Franzosen der damaligen Epoche unter- stellen. Aber drücken wir es anders aus: kein Franzose wäre unglücklich gewe- sen, wäre es so gekommen.

 

Nachweisen lässt sich dieses Streben vom  Testament Richelieus über das ein- gangs dieser Arbeit angeführte Zitat Talleyrands zum Eingang  bis zu den Vorstel- lungen Napoleons III. und der rechtsradikalen Action française ab 1898 bis zu den Bestrebungen des französischen Verhandlungsführers in Versailles Clemenceau, die in diese Richtung gingen.

 

Auch wenn der direkte Nachweis nicht erbracht werden kann, erlaube ich mir die Spekulation, dass diese Vorstellungen auch zwischen 1871 und 1898 in Frank- reich kursierten. Selbiges meine ich einmal im Wikipedia-Artikel zu General Bou- langer gelesen zu haben, es ist dort nicht mehr zu finden.  Nach Wilhelm Müller standen Boulanger und Clemenceau miteinander in Kontakt. Schwer zu glauben, dass Clemenceau seine Vorstellungen erst unter dem Einfluss der Action fran- çaise seit 1898 entwickelt hat.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welchen Grund wird diese französische Aggressivität gehabt haben?  Mit der Gründung des Deutschen Reichs 1871 waren die Möglichkeiten Frankreichs, aus eigener Kraft entscheidenden Einfluss in Europa auszuüben, ein für alle Mal vor- bei. In dieser Hinsicht  sollte Frankreich nichts mehr ohne fremde Hilfe gelingen. Deutschland dagegen konnte sich die eigene Auflösung natürlich nicht gefallen lassen. Bei derart gegensätzlichen Positionen war ein Zusammengehen der bei- den Mächte, die ja einst aus einem einzigen Staat, dem Fränkischen Reich, her- vorgegangen waren, völlig ausgeschlossen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

C) mit Russland?

 

Man hätte es ihnen antun  sollen: die Zwangsvorstellung der deutsch-russischen Verbindung wahr machen, die "Herzland-Theorie" in die Praxis umsetzen. Das Problem an der Theorie von Halford Mackinder  ist jedoch, dass sie absurd ist. Weder beherrscht derjenige, der das "Herzland" beherrscht, automatisch auch die Welt. Noch gaben die realen Verhältnisse  eine deutsch-russische Verbindung jemals her, insofern handelt es sich bei dieser Chimäre wirklich nur um eine angelsächsische Zwangsvorstellung.

 

Aber wir wollen uns hier ja die Frage stellen,  ob ein entsprechendes Bündnis eine für beide Seiten benefitäre Wirkung hätte haben können. Für eine deutsch-briti- sche und eine deutsch-fanzösische Verbindung mussten wir das oben bereits ver- neinen. Wäre die Möglichkeit einer deutsch-russichen Verbindung  (bis zu einem gewissen Zeitpunkt) gegeben gewesen, und wie hätte so eine Verbindung ges- taltet werden müssen, um eine erwünschte Wirkung zu entfalten?

 

Tatsächlich existierten, im Gegensatz zu Großbritannien und Frankreich, zeit- weise wie bekannt Bündnisse zwischen Deutschland und Russland. Tatsächlich ließ Deutschland keine Gelegenheit aus, um Russland zu frustieren. Das begann mindestens, wie wir bereits gesehen haben, mit Bismarck und dem Berliner Kon- gress 1878. Woher Bismarcks Russlandfeindlichkeit eigentlich rührte, immerhin war er auch einmal Gesandter in St. Petersburg gewesen, wäre interessant festzustellen.  Das Abseitsstehen Bismarcks in der Bulgarischen Krise 1886 war auch unangebracht, und mit der Nichtverlängerung des Rückversicherungsver- trags 1890 ließ man Russland davonziehen.

 

Endgültig war diese Entwicklung aber noch nicht. Nur verhielt sich Deutschland weiter unproduktiv. Nachdem Kaiser Wilhelm II. von den o.a. Bündnisangeboten Chamberlains hörte, hatte er nichts besseres zu tun, als die Information nach St. Petersburg weiterzugeben und den Zaren zu fragen,  was er für den  deutschen Verzicht auf ein Bündnis mit Großbritannien wohl zahlen würde. Der pikierte Zar hatte keine andere Möglichkeit, als auf so unwillkommene Post ganz höflich "nichts" zu antworten.

 

Trotz allem war es noch nicht zu spät. Sicher ist es richtig, dass die Kontinental- mächte durch das koordinierte Vorgehen der Angelsachsen 1898 - 1902 völlig auf dem falschen Fuß erwischt wurden. Der Kaiser hätte aber besser und zutreffen- derweise das Ansinnen Murawiews mit einem "wir können nicht" statt mit "wir wol- len nicht" beantwortet.  Daraus hätte dann die entsprechende Lehre gezogen werden können, nämlich das "Können" durch  passende Rüstungspläne und stra- tegische Überlegungen ins Werk zu setzen.

 

Die Verschiebung des weltgeschichtlichen Fokus von Südafrika nach Ostasien ergab nämlich die letzte und  vielleicht interessanteste Möglichkeit. Im Nachgang des britisch-japanischen Bündnisses  kam es erneut zu einem russischen Ange- bot an Deutschland. Der russische Außenminister Lamsdorf hatte dem deutschen Botschafter Alvensleben gegenüber Andeutungen gemacht, Russland und Deutschland könnten im Fernen Osten zusammenarbeiten und die Kontinental- mächte sich zusammenschließen. Als Wilhelm II. hörte, der österreichisch-unga- rische Botschafter Aerenthal bemühe sich in St. Petersburg um eine Wieder- aufnahme der Dreikaiserpolitik, war er begeistert.

 

In Kenntnis dessen empfing Reichskanzler Bülow das entsprechende Telegramm Alvenslebens. Und gab es nicht an den Kaiser weiter, denn der hätte sofort zuge- griffen. Zur großen Enttäuschung Lamsdorfs und Alvenslebens formulierte er eine schroffe Ablehnung. Denn die mögliche Konsequenz  war, Deutschland hätte sich für russiche Interessen in Ostasien  mit Japan, Großbritannien und möglich- erweise sogar den USA schlagen müssen. Auch keine sonderlich aussichtsreiche Vorstellung. Außerdem hielt man die eigenen Flottenpositionen in Kiaotschou und zu Hause für gefährdet.  Wilhelm hatte die Lage klar besser verstanden als seine Ratgeber, dennoch machten sie ihm ein zweites Mal (nach dem Rück- versicherungsvertrag) einen Strich durch seine russischen Ambitionen (im Ersten Weltkrieg sollte das ein drittes Mal der Fall werden).  Der wenig konsequente Kaiser ließ sich schließlich  überzeugen, dass Deutschland besser eine Schieds- richterrolle zwischen den beiden Flügelmächten einnehmen sollte.

 

Was Bülow  nicht begriffen hatte, war, dass, wenn sich Deutschland nicht für Russland schlagen wollte, es sich mit Russland würde schlagen müssen (streiche im vorstehenden "Russland" und setze "Großbritannien" wäre verkehrt, denn Großbritannien konnte Deutschland in Europa nicht expansiv bedrohen, Russland konnte das aber sehr wohl). Wir sahen bereits, dass man deutscherseits die unerwartete russische Niederlage in Fernost mit Aufatmen zur Kenntnis nahm und dass der untaugliche Björkö-Vertrag in Russland zu Recht als unverschämtes Ausnutzen der (vorübergehenden) russischen Schwächephase aufgefasst wurde. 

 

Einen besonders unrühmlichen Nachsatz zu dieser Entwicklung bildete dann die "Daily Telegraph"-Affäre 1909, in der der Kaiser unbekümmerterweise dem briti- schen Blatt gegenüber nicht nur seine Militärtipps an die Briten gegen die Buren, sondern auch seine Ablehnung der Murawiew-Vorschläge ausplauderte und damit zusätzlich den Zaren bloßstellte. Die Empörung gegen den  eigenen Monarchen erreichte in Deutschland daraufhin ein bis dahin ungekanntes Ausmaß und er- schütterte seine Autorität vollständig. Bülow zwang den nervlich völlig fertigen Kaiser wieder auf Kurs, worauf der ihn zum Dank im Zusammenhang mit einer gescheiterten Erbschaftssteuervorlage rauswarf. Die beiden ehemals Unzertrenn- lichen blieben sich seither in unversöhnlichem Hass verbunden.  Große Männer (wenigstens der Position nach), kleine Seelen...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was wäre also die richtige Folgerung gewesen, um das Zuschnappen der Einkrei- sungsfalle noch rechtzeitig zu verhindern? Deutschland hätte das unternehmen müssen,  was man beanspruchte, aber nicht durchführte: Weltpolitik! Man hätte sehen müssen, dass Russland seine Ziele mit deutscher Hilfe erreicht [ganz, wie es Salisbury, zu seiner Überraschung fälschlicherweise, halluziniert hatte]. Diese Ziele: die Meerengen, Warmwasserhäfen am Persischen Golf und am Gelben Meer hätten dann durch deutsche Kolonialgebiete in Nordchina und Vorderasien abgesichert werden können. Deutschlands Nutzen für Russland hätte darin be- standen, mit Russland eine "Erwerbsgemeinschaft" zu bilden.

 

Es hätte aber nicht nur Deutschland zugeben müssen, dass es sich für Russland engagieren muss, es hätte auch Russland zugeben müssen, dass es, trotz seiner (bis dato abgesehen vom Krimkrieg) noch unbezwungen Position auf deutsche Hilfe angewiesen ist. Deutschland hätte sich an die Aufgabe machen müssen, das rückständige und reaktionäre Riesenreich zu infiltrieren, um es zu modernisieren, zu liberalisieren und bis zu einem gewissen Grade auch zu entnationalisieren. Das wäre zumindest vorstellbar gewesen, oder man hätte es auch als den Preis ansehen können, den das Zarenreich für Bestand und äußere Machtausweitung zu entrichten hatte.

 

Eine wichtige Voraussetung dabei wäre allerdings der Verzicht Russlands auf jegliche Aggression gegen Österreich-Ungarn gewesen. An der Donaumonarchie hätte die Sache dabei nicht scheitern müssen.  Mit der Balkankonvention 1897 und  der "Mürzsteger Punktation" 1903 hatte sie bewiesen, dass sie mit Russland konnte, wenn sie wollte. Die Dreikaiserpolitik von früher und Aerenthals Bemü- hungen (s.o.) zeigen das weiterhin. Österreich-Ungarn schaltete erst dann auf un- bedingte Konfrontation, als Russland 1908 nach Schließung des Einkreisungs- rings um die Mittelmächte mit seiner immer deutlicheren Beachtung Serbiens das Gleiche unternommen hatte. Deutschland hätte jedenfalls Russland und Ös- terreich-Ungarn  suggerieren müssen und auch glaubwürdig können, dass  es die jeweils andere Macht schön ruhig hält. Der Balkan als Auslöser eines europäi- schen Großkonflikts war jedenfalls keineswegs zwangsläufig.

 

 

 

Die Türkei jedoch wäre diesen Bestrebungen zum Opfer gefallen. Eine geeignete Möglichkeit wären es jedenfalls gewesen, Konstantinopel, die ehemalige Haupt- stadt des Byzantinischen Reichs, wieder in griechische Hand zu geben, auß- erdem Griechenland um das bis dahin noch griechisch besiedelte Ostufer der Ägäis zu erweitern. Die Meerengen wären damit in der Hand einer durch die or- thodox-christliche Religion mit Russland verbundenen Macht gekommen. Rumä- nien und Bulgarien, spirituell ebenso ausgerichtet wie Griechenland, hätte man höflich auf die Möglichkeit der Benutzung des Landwegs durch russiche Truppen hinweisen können. Zwischen Kaukasus und Mittelmeer hätte man als Verbin- dung zwischen den russischen und deutschen Positionen einen unabhängigen (christlichen) Armenierstaat (unter deutschem und russischem Einfluss) errichten können. Deutschland hätte in seinem neuen Kolonialgebiet im  Vorderen Orient, das in der Wirklichkeit nach dem Ersten Weltkrieg zwischen Großbritannien und Frankreich aufgeteilt wurde und heute eine Konfliktregion ersten Ranges ist, die islamische Stellung zugunsten der dort damals durchaus vorhandenen jüdischen und christlichen Elemente zurückdrängen können. 

 

Kaiser Wilhelms II. Begeisterung "für Sultan und Islam" wäre dafür kein unüber- windliches Hindernis gewesen. Denn von der Wankelmütigkeit des Kaisers war auch die Türkei betroffen. Dass er auf den von Holstein als "Balkanbrandprojekt" verachteten Aufteilungsplan der Türkei Salisburys 1895 positiv reagierte, haben wir bereits gesehen. Die Meerengen an Russland zu übergeben fiel ihm auch in den Jahren 1903 und 1908 noch ein. Zur Bosnischen Annexionskrise 1908, zum türkisch-italienischen Krieg 1911/12 und zu den Balkankriegen 1912/13 tat Deutschland nichts für die Türkei.

 

Das persische Volk wäre über eine  Besetzung seines Landes durch Russland oder eine Infiltration durch Russland und Deutschland sicher not amused gewesen. Aber es jedem recht machen kann man nicht. Denn ein Festsetzen Russlands und Deutschlands am Persischen Golf wäre nicht nur russische Wunschvorstellung, sondern eine strategische Notwendigkeit zur Verteidigung der gemeinsamen Position gewesen.

 

Vielleicht hätte man auch noch höflich bei Frankreich anklopfen und es auf die Möglichkeit des Mittuns hinweisen können, es war ja ohnehin schon mit Russland verbündet. Bei Erfolg hätte tatsächlich eine "Weltinsel" mit der Begrenzung von den Sandmeeren der Sahara, die arabische und persische Wüste, den Hindu- kusch und den Himalaya bis zur Wüste Gobi entstehen können. Mit einer Schwachstelle ganz im Osten, wo es dann auch zum Russisch-Japanischen Krieg kam. Ob bei diesen Voraussetzungen dort dann die Seemächte, die die  "Weltin- sel" ansonsten kaum hätten angreifen können, eine Entscheidungsschlacht gegen die vereinigten Kontinentalmächte angestrebt hätten, ist doch sehr fraglich.

 

Die politischen, geographischen, militärischen und menschlichen Dimensionen einer solchen Lösung  zeigen aber ihren utopischen Charakter. Sie wäre genauso absurd gewesen wie ihre in der "Herzland-Theorie" abgefasste Begründung. Die Deutschen hätten sich wie gesagt für die Russen in China, die Russen eventuell für die Deutschen in Afrika schlagen müssen. Und alles hinge von russichem Wohlwollen und russischer Einsicht ab, an die man nicht glauben möchte.

 

Die Bedrohung wurde von Deutschland erst gesehen, als es zu spät war, von Russland noch nicht einmal dann. Eine Riesen-Gegenintrige wie die oben skizz- ierte hätte dieselbe Perfidität vorausgesetzt, wie die bei den angelsächsischen Kontrahenten vorhandene (die offensichtlich in ihrer Politik von sich auf andere schlossen).  Die Deutschen hatten, wie gesagt, keine globale Perspektive, die Rusen hätten sich wohl kaum mit dem ja viel kleineren  Partner Deutschland als "spiritus rector" oder wenigstens gleichberechtigten Partner abgefunden. Dem Intrigenspiel der Gegner war man jedenfalls nicht gewachsen.

 

Die Möglichkeit einer Erfolg versprechenden deutsch-russischen Verbindung war zwar theoretisch denkbar, ihre praktische Realisierung aber überaus fraglich (was die Begründung für die angelsächsische Politik ja auch so überaus  fragwürdig macht). So gesehen bekommt die reale Entwicklung auch  aus dieser Seite be- trachtet etwas Zwangsläufiges.

Zum "Feind"-Begriff habe ich mich schon ein- gangs zu "Great Game" geäußert. Etwas an- ders als dort ausgedrückt: diese Akteure han- delten nicht so, weil sie Feinde Deutschlands waren, sondern sie wurden durch ihr Handeln dazu.

 

Verweise auf in Vorkapiteln verwendete Literatur:

Hildebrand: 3. Kapitel

McMeekin: 4. Kapitel 1890 - 1897

Müller: 3. Kapitel

Salewski: 1. Kapitel

Vogel: 4. Kapitel 1898 - 1907

 

<Neufassung des folgenden ersten Satzes 23.08.2016>

Eigentlich sollten in dieser Arbeit Präventiv- kriegsüberlegungen nicht berücksichtigt wer- den. Und das nicht wegen moralischer Beden- ken, sondern weil sich daraus keine politische Perspektive ergibt. Man kann nicht aller paar Jahre einen Präventivkrieg führen, nur weil sich der geschlagene Gegner regelmäßig wieder er- holt (siehe etwa zur "Krieg in Sicht-Krise" im Ka-

pitel "Bismarcks schwere Fehler").

<Neueinfügung 23.08.2016>

Die Auswertung von "Copeland", s. "Weiterfüh- rende Literatur" ergab jedoch, dass spätestens ab einem gewissen Zeitpunkt während der Juli- krise (mit Rückwirkung auf das gleichnamige Kapitel) Deutschland zu einer Präventivstrate- gie überging, insofern können derartige Überle- gungen (die früheren, etwa des deutschen Ge- neralstabs, spielten für den Kriegsausbruch kei- ne Rolle) nicht mehr grundsätzlich übergangen werden.

 

 

 

 

 

 

Rauh, S. 41f. Dass es einen Bündnis"plan" Chamberlains gegeben haben soll, erschließt sich aus den mir vorliegenden Quellen nicht, genausowenig dessen Durchreichen nach Russland, das hierdurch einen "entscheiden- den Hinweis" für freie Hand auf dem Balkan erhalten haben soll. Das kann aber stets im diplomatischen Verkehr ohne schriftliche Fixie- rung erfolgt sein. Die Absichten lassen sich aber dennoch herauslesen, siehe im Folgenden.

Krankheitsurlaub Salisburys Oncken, S. 474, und Grenville, S. 149. Gespräch Hatzfeld-Bal- four im Haus von Alfred Rothschild am 25.03.

1898 ds., S. 151f, Hatzfelds "great deal" S.152.

Gespräch Hatzfeld-Chamberlain, wieder bei Rothschild, am 29.03.1898 ds., S. 153.

 

 

Grenville, S. 154: "Chamberlain would have liked Germany to help defend British interests against the danger of Russian aggression", während deutscherseits das russische Engagement in Asien wegen der Ablenkung von Europa nicht unwillkommen war.

Bülows Analyse Oncken, S. 476, ds. Fußnote 1 des Kaisers "Panzerschiff"-Zitat. Salisbury sieht das (Oktober 1900) genauso wie der Kaiser: Deutschland befindet sich "in tödlicher Angst" vor Russland und wird so nie mit Großbritannien

gehen, deshalb ist sein Vertrauen zu Deutsch- land "unendlich klein" (Monger, S. 21, Grenville,

S. 421).

Eckardsteins Rolle Grenville, S. 155ff. Die Hal- tung des Kaisers ds., S. 161. Ergebnisloses Treffen der unmotivierten Teilnehmehr ds., S. 161f. Chamberlains (entscheidende) Ausklam- merungsforderung ds., S. 162.

 

 

 

 

"Declaration of bankruptcy" ds., S 164, ebd. deutsche Zurückhaltung.

 

Das wäre, so Salisbury, für Großbritannien ein "unüberwindliches Hindernis", ds., S. 167.

 

Ds., S. 168, Salisbury zur Balkankonvention.

 

Pyrotechnisches laut Salisbury: "The Chinese question has been a sort of diplomatic cracker that has produced a great many detonations, but the smoke of which has now flown in the distan- ce", ds., S. 165, dort auf S. 167 Zurückweisung von Hatzfelds Kolonialanliegen.

 

 

 

 

 

 

Treffen zwischen Wilhelm II. und Chamberlain Grenville, S. 279. Die Ablehnung durch den Kaiser dort auf S. 280.

 

 

 

 

 

 

Grenville, S. 310ff.

 

 

 

 

Grenville, S. 314f. Gefolgt vom bereits in den "Kriegsgeständnissen" behandelten berüchtig- ten "Indien"- Zitat Chamberlains, ds., S. 315.

Salisburys stetiger "französischer" Argwohn ds.,

S. 164, 313f.

 

Deutsche Bedenken ds., S. 316f.

 

 

Unterschiedliche Auffassungen ds., S. 318.

 

Schon nicht wegen der kurzen zeitlichen Distanz zwischen dem Abschluss des Ab- kommens (16.10.1900) und dem Beginn der vierten Phase im Januar 1901.

 

 

 

Gleichlautende Einschätzung Eckardsteins bei  Oncken, S. 516, und Grenville, S. 334. Dort auch das Zitat, bei Oncken steht es auf S. 512.

Oncken, S. 516, und Grenville, S. 347. Keine Seite wollte der Bittsteller sein, ds., S. 335, 346.

 

Details Grenville, S. 347 - 351.

 

 

Ds. S. 353. Bzw. waren es Eckardsteins Vor- stellungen, ds., S. 351.

Bzw. waren sie besorgt, was wohl Salisbury dazu sagen würde, ds., S. 347.

Eckardsteins Blamage ds., S. 343, 352.

 

 

 

 

Ds., S. 353. Hierauf wurde bereits in "Kriegs- geständnisse" eingegangen. Dort auch schon das folgende Bertie-Zitat (S. 361).

 

 

 

 

 

 

 

 

Lansdownes abgekühlter Enthusiasmus Gren- ville, S. 355.

Unterredung Lansdowne-Metternich vom 19.12.

1901 ds., S. 362. Metternichs eigene Aufzeich- nungen geben laut Oncken (S. 527) eine derart schroffe Reaktion nicht her, was an der Sachla- ge aber nichts ändert.

 

Monger analysiert hierzu: "Großbritannien war... nicht bereit, die von Grund auf neuen Verpflich- tungen zu übernehmen,..." (S. 55). Ihm ist vor- behaltlos zuzustimmen.

 

 

Der Hinweis, Großbritannien hätte bereits Frie- drich den Großen [im Siebenjährigen Krieg] im Stich gelassen (Grenville, S. 155), führt bessere

Historiker als mich auf den Präliminarfrieden von

Fontainebleau (1762), zusätzlich kann man den

Frieden von Utrecht (1713) zum Spanischen Erbfolgekrieg nennen, beides Gelegenheiten, zu

denen Großbritannien als Verbündeter deut- scher Mächte vorzeitig aus Koalitionskriegen

ausstieg, ohne dass für diese eine zufrieden- stellende Situation erkämpft war. Die Zeitgenos-

sen von 1901 mochten auch daran den Wert Großbritanniens als Verbündeter beurteilen.

<Geändert 13.07.2016>

(Zur britischen Selbsteinschätzung als Vertrags-

parter eine Einfügung zum selben Datum bei "Wormer", Weiterführende Literatur.)

 

 

 

 

 

 

So sieht es beispielsweise Neitzel in Kriegsaus-

bruch, S. 121, oder auch Rauh auf S. 32.

 

 

 

 

 

Siehe Kapitel "Great Game".

 

 

 

 

 

Siehe Unterkapitel "1890 - 1897".

 

Tirpitzens Flottenplan vom Juni 1897 bei On- cken, S. 450, Verabschiedung der 1. Flottenvor- lage März 1898 ds. S. 451.

 

Hierzu Salewski, Bd. II S. 69: "Die sagenhafte Freiwasserschlacht konnte höchstens 100 - 200

sm von Helgoland entfernt geschlagen werden, wenn den deutschen Geschwadern eine Chan- ce bleiben sollte, ..."

Ds. Bd. I S. 126: Großbritannien hält den "Two- Power-Standard" bis Kriegsbeginn, den "Three-

Power-Standard" bis 1911, ist also stärker als die nächsten zwei bzw. drei Seemächte zusam-

men. Uneingestandenes Scheitern der Tirpitz- schen Flottenpläne bei Neitzel, Kriegsausbruch, S. 117, und Salewski, Bd. I, S. 125.

 

 

Dazu Salewski, Bd. II, S. 69. Botschafter Metter-

nich wiederholte diese Überlegungen noch 1910, ds., Bd. I, S. 122.

Bülow bezeichnete Deutschland am 19.3.1903 im Reichstag als "bündnisfähigstes Land der Welt", Vogel, S. 121, dazu Anm. 36 auf S. 275. Die ganze Fehleinschätzung der Lage gipfelte im Satz von Bülow, der englisch-russische Ge- gensatz würde die Vormachtstellung des Briti- schen Empires allmählich untergraben (ds., S. 118). Deutsche Selbsteinschätzung etwa bei Hildebrand, Außenpolitik, S. 28. Dass Großbri- tannien irgendwann zu akzeptablen Bedingung- en "kommen" müsste, meinte auch der Geheim-

rat Holstein (Grenville, S. 151). Der Autor schließt, Holstein hätte somit das Bündnisange- bot Chamberlains (s.o.) vorhergesehen (ds., S. 153).

 

 

 

Willfährigkeit des Reichstags in Flottenfragen s. Salewski, Bd. II, S. 68.

 

 

 

Kommunikation zwischen Kaiser und Erstem Seelord 1908 bei Oncken, S. 614.

 

 

 

 

 

Stützpunktfrage bereits angesprochen im Ka- pitel "Angriffsbündnisse" (Oncken, S. 615).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hamilton bei Grenville, S. 421. [Damit waren dann wohl weitere 43 Jahre des Tretens ge- meint?]

Bereits behandelt im Unterkapitel "1898 - 1907".

 

 

 

Hierzu Oncken, S. 720ff. Die von Grey angebo- tene Neutralitätsformel beinhaltete nur den Ver- zicht auf einen Angriffskrieg, nicht jedoch, sich aus Streitereien zugunsten der Mittelmächte he-

rauszuhalten. Neitzel beurteilt (Kriegsausbruch, S. 122) die Mission als "innenpolitischen Wink-

elzug".

Eyre-Crowe-Memorandum bei Oncken S. 600ff,

danach strebt Wilhelm II. wie Friedrich der Gro- ße angeblich danach, seine Macht durch Ge- walt zu steigern, nicht achtend dessen, dass es sich bei der Okkupation Schlesiens um einen sozusagen innerdeutschen Konflikt handelte und Großbritannien Friedrich unterstützte (ob in ausreichendem Maße, wurde oben angezwei- felt). Grey ließ das Memorandum als "nützliche Richtschnur der Politik" intern kursieren.

Vorübergehende deutsch-britische Detente 1912/14 bei Neitzel, S. 125ff, auch maritim, On- cken, S. 779. Entgegen Neitzels Kapitelüber- schrift "1912/13" reichte diese bis weit in den Juni 1914! (Erdölabkommen 25.06.1914, S. 139).

 

 

 

Komprimierte Zusammenfassung der bisheri- gen Argumentation.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Rache für Sadova", S. Kapitel "Russ. Expansi- vität". Der Prager Frieden 1866 zwischen Preu- ßen und Österreich-Ungarn als Kriegsgrund für Frankreich 1870 bei Oncken, S. 109. Bestreb- ungen nach Rückerhalt der Rheingrenze 1830 (Julirevolution, Unabhängigkeit Belgiens, mit Beteiligung Talleyrands),1840 ("Rheinkrise") ds. S. 47, und 1893 im Zusammenhang mit dem neuen russisch-französischen Bündnis S. 404f. Napoleons III. Rheinpolitik ds., S. 78ff, (Oncken hat dazu auch ein spezielles Werk verfasst), sein Auftreten gegen die deutsche Einheit ds., S. 98. Zum Testament Richelieus gibt es ein eigenes Werk des Nazi-Autors Friedrich Grimm. Sein Wikipedia-Eintrag enthält an der entspre- chenden Stelle keinen inhaltlichen Widerspruch. Zitat Talleyrands gegen die deutsche Einheit siehe Kapitel "Great Game".

Peter Meier-Bergfeld hierzu [Titel würde länger als das Zitat]: "Les Allemagnes (schön im Plu- ral) wollte Richelieu erhalten wissen, und Bou- langer, Daladier, Clemenceau und Foche [sic]... ".

Müller, S. 91, über Boulanger: "Seiner politi- schen Stellung nach gehört er zur radikalen

Partei und ist intimer Freund von Clemenceau." Boulanger wird als Exponent der extremen Rechten angesehen, dabei sind Clemenceau und die Radikale Partei eher links einzusortie- ren. Beate Gödde-Baumanns formuliert in "Deutschland und der Westen im 19. und 20. Jahrhundert", Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1994, auf S. 106: "Im Lager der politischen Rechten sah man sich durch die Ereignisse von 1870/71 endgültig in der Auffassung bestätigt, dass die Existenz eines deutschen Einheits- staates für Frankreich von großem Übel sei." Eben nicht nur rechts. Gödde-Baumanns führt weiter aus, dass französische Historiker auch nach 1871 das Recht des deutschen Volkes auf einen Nationalstaat anerkannten. Den deutsch- en Einigungswillen hatte laut Oncken, S. 118, bereits die französische Generation von 1860 - 1870 als "noble Idee" wertgeschätzt, was

sie dann nicht hinderte, ihn per Krieg auf Leben und Tod zu bekämpfen.

 

 

Die deutsche Einheit kostete Frankreich die Vor-

rangstellung in Europa, so Gödde-Baumanns, s.o. (Oncken verwendet den Begriff "Präponde- ranz", S. 99).

 

Dass die Action française bereits vor dem Er- sten Weltkrieg die Aufteilung Deutschlands for- derte, kann hier nur logisch geschlossen wer- den. Ein Fundstück des Nazi-Vordenkers Hou- ston Stewart Chamberlain in "Neue Kriegsauf- sätze", F. G. Bruckmann AG, München 1915, könnte in diesen Zusammenhang gehören. Es handelt sich um die 1912 erschienene Schrift "Le Partage de l'Allemagne; l'échéance de de- main" eines französichen Oberstleutnants. Diese Zukunftsvision propagiert ein sehr verklei- nertes, zerstückeltes Deutschland. Ganz ähn- liches forderte die Action française dann im Ers-

ten Weltkrieg.

Clemenceau verlangte mit Rücksicht auf die Al- liierten in Versailles "nur" die Aufteilung Deutsch-

lands im Westen, obwohl die Vorstellungen zum Teil durchaus weitergingen (Christian Rust,

Deutschland und die Nachkriegsordnung, Dis- sertation FU Berlin 2001, S. 131, Anm. 587, als PDF herunterladbar), was ihm heftige Kritik sei- tens der Action française einbrachte. Diese stellte sich Ende der 30er Jahre aufgrund ihres Antisemitismus auf die Seite Hitlers. Dessen suggestivem Einfluss erlag Mitte der Dekade vorübergehend auch der britische Verhand- lungsführer in Versailles, Lloyd George.

 

 

 

 

 

 

Mackinders [Mach-]Werk wurde bereits im An- merkungsteil zu "1890 - 1897" erwähnt. Wie die bisherige Darstellung zeigt, beruht die britische Strategie nicht auf Mackinder, sondern ist viel älteren Ursprungs. Inwieweit sich Mackinder von

britischen Politikern und Diplomaten beeinflus- sen ließ, wäre interessant herauszufinden.

 

 

 

 

 

 

Zur Untersuchung bedarf es der hier dargestell- ten umfangreichen kontrafaktischen Argumen- tation.

 

 

Die Dreikaiserabkommen und der  Rückversich-

erungsvertrag.

 

Siehe "Bismarcks schwere Fehler".

 

 

Siehe "Die vergessenen 1880er".

Siehe "1890 - 1897".

 

 

 

 

Oncken, S. 480, und Grenville, S. 158. In seiner Antwort betonte Nikolaus II. das "freundschaft- liche" Verhältnis zwischen Russland und Deutschland, machte aber kein Gegenangebot.

 

 

 

 

 

 

In "1898 - 1907" wurden die Zusammenhänge zwischen Faschoda, dem Spanisch-Amerika- nischen Krieg, dem Burenkrieg und dem Russ- sich-japanischen Krieg beschrieben.

 

 

 

 

 

 

 

 

Vogel, S. 109. [Die Schreibweise des russi- schen Außenministers, eines entfernten Ver- wandten des späteren bundesdeutschen Wirt- schaftsministers, variiert je nach Quelle sehr.]

 

 

 

 

 

 

Ds. S. 110.

 

 

 

Nicht nur das. Bülow, in der Illusion der auf der deutschen Stärke beruhenden Überlegenheit (siehe oben Zitat des "bündnisfähigsten Lan- des"), wollte offensichtlich noch ein Jahr später den Preis in die Höhe treiben. Deutschland solle

auf Bündnisangebote möglichst "pomadig" rea- gieren (Vogel, S. 120, Zitat im ganzen Satz bei Oncken, S. 544).

 

 

Vogel, S. 111.

 

 

 

 

 

 

 

Siehe "1898 - 1907", nachdem man den Aus- bruch des Krieges nach Kräften gefördert hatte.

 

 

 

 

 

 

Diese Ereignisse sind in "1898 - 1907" erwähnt.

Oncken, S. 632f: Konservative Parteien, Bun- desfürsten und preußische Beamtenschaft erregten sich in bis dahin unvorstellbarerweise über den Kaiser. Der durch diese Indiskretion und die Bosnische Annexionskrise gedemütigte Zar gab daraufhin des Kaisers Indienphantasie (Oncken, S. 558, Wilhelm hatte sich, ganz wie Salisbury, einen Zusammenbruch der britischen Indienposition unter russischem Druck vorge- stellt) an Nicolson weiter.

Sehr bald bereuten die Konservativen ihr Enga- gement gegen den Kaiser genauso, wie sie die Erbschaftsteuer ablehnten. So brachten sie mit kaiserlicher Billigung über eine Abstimmungs- niederlage im Reichstag Bülow (der das nicht erwartet hatte, zuvor hatte er sich des Reichs- tags erfolgreich bedient) zu Fall (Oncken, S. 650f, unmittelbar folgend späteres emotionelles Verhältnis zwischen Monarch und Exkanzler).

 

 

 

Man erhob zwar den Anspruch auf den "Platz an der Sonne" (Bülow 1897 in Neitzel, S. 24), verband ihn aber nicht mit konkreten Zielen (hierzu Hildebrand, S. 23f). Zum Ausgangspunkt

von Salisburys Überlegungen siehe "Great Ga- me".

 

 

 

 

 

 

Persönliche Vorstellungen. So in etwa muss es sich auch Mackinder gedacht haben, wie der deutsche Dompteur den russichen Elefanten zähmt und abrichtet. Nur wäre das für die Welt keine Katastrophe, sondern die einzige Mög- lichkkeit der Abwendung der selbigen, durch die Angelsachsen angezettelten gewesen.

 

 

 

 

 

 

 

Oncken, S. 454, und Grenville, S. 168. Bülow kam diese Annäherung zwischen den anderen beiden Mächten gar nicht gelegen, er befürwor- tete eine "Abkühlung" Österreich-Ungarns aus- gerechnet über die "serbische Frage"! (Gren- ville, S. 348, angedeutet auch bei Neitzel, S. 52). Das muss man sich mal vorstellen!

"Bülow, a man only gifted with words...," so sieht ihn Grenville auf S. 365. 

In Mürzsteg hatten sich Russland und Öster- reich-Ungarn auf die gemeinsame Überwach- ung der türkischen Verwaltung in Mazedonien verständigt (Neitzel, S. 77). Das Foreign Office befürchtete alsbald, Österreich-Ungarn könnte sich Saloniki schnappen... (ds.).

 

 

Persönliche Vorstellungen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

[Die islamische Machtentfaltung befand sich zu dieser Zeit auf einem Tiefpunkt. Die heutige Ge- fährdung der Welt durch das Vordringen des Is-

lam war damals kaum zu ahnen.]

 

 

Hierzu seine geradezu antiimperialistische und proislamische Rede in Damaskus 1898 siehe Oncken, S. 465, und McMeekin, S. 14. Der Kai- ser hatte den Sultan als Kalifen aller Muslime bezeichnet. Bewusst hatte er darin die Unterta- nen der Kolonialmächte eingeschlossen.

Salisburys Aufteilungsplan in "1890 - 1897".

Zu 1903 Neitzel, S. 53, wobei sich Österreich- Ungarn allerdings querlegte. Zu 1908 Oncken, S. 642.

 

 

Persönliche Schlussfolgerungen und Vorstellun-

gen (bis Ende dieses Kapitels).

 

 

 

 

 

Frankreich war zu Zeiten funktionierender Drei- kaiserabkommen kooperativ, etwa zu Zeiten der Regierung Ferry (siehe "Vergessene 1880er").

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

<Nachträgliche Einfügung 10.05.2016>

Das war tatsächlich so. In "Wormer", s. "Wei- terführende Literatur", findet sich auf S. 233 ein entsprechendes Zitat Nicolsons.