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Ohne "Abessinien" kein "Rheinland" und keine "Achse" - ohne "Achse" kein Krieg

Die Duldung der italienischen und japanischen Aggression als erste Kriegsanbahnung der Westmächte

Die traditionelle Sichtweise zum Beginn des Zweiten Weltkriegs lautet: Adolf Hitler

hat den Krieg aus reiner Expansionsgier, ohne Not und ohne Zutun anderer ent- fesselt.  Mit der Entwicklung zum Ersten Weltkrieg (siehe Teil 1) haben wir bereits gesehen, dass dort traditionelle Sichtweisen, wie eine grundlose Aggression des deutschen oder des österreichisch-ungarischen Kaiserreichs oder ein tumbes "Hi- neinschliddern" aller beteiligten Mächte, bei genauem Hinsehen nicht zu halten sind. Die gerechtfertigte moralische Verurteilung Hitlers, des Nationalsozialismus und jeder Form des Aggressionskriegs in der Nachkriegszeit einerseits, und ande- rerseits die [ohne an dieser Stelle im Einzelnen "Argumente" dieser Fraktion über- prüfen zu können] häufig untauglichen Versuche "ewig Gestriger", zu einer Revisi- on der Bewertung der Ereignisse zu kommen, machen einen Versuch der Klärung scheinbar wenig aussichtsreich. Er sollte, meine ich, dennoch unternommen wer- den. Die Parallelen zur Entwicklung zum Ersten Weltkrieg, wie die Kontinuität der handelnden Gruppen, sind m.e. zu  offensichtlich, um weiterhin ignoriert werden zu können.

 

 

 

Man kann auch nicht (zutreffenderweise) die "Versailler Ordnung" für den Aus- bruch des Zweiten Weltkriegs verantwortlich machen. Denn 1939 bestand die "Versailler Ordnung" nicht mehr. Ihre allmähliche Auflösung war zwar zwischen- zeitlich Deutschland zugute gekommen, aber nicht gestaltend von Deutschland betrieben worden - dazu hatte Deutschland nicht die Macht. Stattdessen waren die Initiativen dazu von den Westmächten ausgegangen. Um den Frieden zu sichern, hätten sie zwei Möglichkeiten gehabt: zum einen, bei "Versailles" zu blei- ben, und ein weitgehend demilitarisiertes Deutschland gemeinschaftlich niederzu- halten. Davon waren sie aber bereits vor Hitlers Machtergreifung abgewichen. Zum anderen hätten sie die deutschen Revisionswünsche in einer Weise berück- sichtigen können, die den von Deutschland gestellten Forderungen (nicht Hitlers Utopie eines deutsch beherrschten Agrarraums im Osten!) entsprochen hätte. Sie wählten eine dritte "Lösung", und am Ende der 1930er Jahre stand der Krieg. Zu zeigen ist im Folgenden, dass die Westmächte Hitler auf einen Weg brachten, von dem er dann nicht mehr herunter konnte - oder er wäre nicht Hitler gewesen.

 

Man kann auch hier weiterhin nicht von einem "Masterplan" sprechen, der vor al- lem seitens der angelsächsischen Mächte verfolgt wurde, dafür sind die vorhan- denen Belege einfach zu  dürftig. Ich halte es dennoch nicht für unzulässig, aus dem erzielten Ergebnis auf die Absicht zu schließen. Demnach, so ist zu vermu- ten, hatte die "Versailler Ordnung" nicht mehr den Interessen der Angelsachsen entsprochen, denen eine Welt mit Deutschland, Italien und Japan als unabhängig von ihnen agierenden Großmächten nicht zupass kam. Stattdessen strebten sie eine Zweiteilung der Welt in eine kapitalistische und eine kommunistische Sphä- re an, mit der geminderten Macht Japans, Italiens und des größeren Teil Deutschlands als angelsächsische Kettenhunde - zumindest kam es so. Eine Notwendigkeit, das  Mächtesystem der 1930er Jahre zu erhalten, sahen die Ang- elsachsen jedenfalls nicht, sonst hätten sie anders handeln müssen. Und man kann nicht abstreiten, dass sie auch anders hätten handeln können.

 

 

 

 

Der grundlegende Unterschied in der geostrategischen Situation zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg besteht darin, dass sich zwei Siegermächte des Ersten Weltkriegs, Italien und Japan, im Zweiten Weltkrieg auf Deutschlands Seite stellen. Und das nicht deshalb, weil ihnen, obwohl vom politischen System her durchaus vergleichbar, Hitlers Deutschland ihnen so ungemein sympathisch vorgekommen wäre. Sondern weil sie von den Angelsachsen aus dem "Paradies" der übrigen Siegermächte "vertrieben" wurden.

 

Sowohl Italien als auch Japan waren mit dem Ergebnis des Ersten Weltkriegs, und damit mit der "Versailler Ordnung", nicht zufrieden.  Italien, dessen Interessen sich hauptsächlich auf den Balkan richteten, hätte mindestens auf das nun dem Königreich Jugoslawien zugeschlagene Dalmatien, das früher zur Republik Vene- dig gehörte und damit traditionell  "italienisch" war, hoffen können, wurde aber mit kaum mehr als der Istrischen Halbinsel und der isolierten Stadt Zara (kroatisch Zadar) abgefunden. Japan  durfte zwar das wenig bedeutende deutsche Kolonial- reich im Pazifik behalten, musste auf der Washingtoner Konferenz von 1922 aber seine im Rahmen des Ersten Weltkriegs erzielten Gewinne in China wieder her- ausrücken.

 

Jedenfalls war zu erwarten, dass Japan und Italien Möglichkeiten zur Expansion ihres jeweiligen Machtbereichs nutzen würden, so weit sie ihnen eingeräumt wurden. In Afrika  gab es Anfang der 1930er Jahre nicht mehr viele Gebiete, wel- che nicht unter europäischer Kontrolle standen. Eines davon war das abessini- sche Kaiserreich (heute der Staat Äthiopien), das knapp 40 Jahre zuvor den Italienern noch eine demütigende Niederlage beigebracht hatte. Im Jahre 1935 hatten  die Stammeskrieger des Negus aber der modern ausgerüsteten Armee des italienischen "Duce" (Führer) Benito Mussolini nichts mehr entgegen zu setzen.

 

Italien hätte eigentlich, da Völkerbundsmitglied wie Abessinien, von einer Aggres- sion Abstand nehmen oder gewaltsame Konsequenzen der anderen Völkerbunds- mitglieder fürchten müssen. Nur war Italien aber zum einen erst von Frankreich zu seinem Schritt ermutigt worden, nach getaner Aktion rückte Frankreich aber von seiner Haltung aber wieder ab und schloss sich einem "Pfeifkonzert" und begrenz- ten Sanktionen an, die auch Großbritannien mittrug. Italien war isoliert. Aber einer hielt nun zu Italien - Deutschland. Damit war die Grundlage für das "Achse" ge- nannte Bündnis zwischen Italien und Deutschland gelegt. Und wie vor dem Ersten Weltkrieg mit seinem Krieg gegen die Türkei in Libyen führte Italien auch vor dem Zweiten Weltkrieg mit einer militärischen Aktion auf afrikanischem Boden einen wichtigen Zwischenschritt zur Kriegseröffnung aus.

 

Dabei war das Verhältnis zwischen Hitler und Mussolini anfangs alles andere als überragend gewesen. Für den bereits 11 Jahre zuvor an die Macht gekommen Mussolini war Hitler zunächst ein kleiner Emporkömmling, Italien noch Mitglied des Konzerts der Siegermächte und Deutschland durch den Austritt aus dem Völkerbund noch zusätzlich isoliert (ausgerechnet Polen, katholisch wie Italien, sollte 1934 durch ein Abkommen Hitlers Deutschland da wieder herausholen). Zum Zweck der Eindämmung Deutschlands hatte Italien eine wichtige Rolle ge- spielt. Insbesondere sollte es gegen den Versuch eines Anschlusses Österreichs an Deutschland auftreten, was es im Rahmen eines Putschversuchs österreichi- scher Nationalsozialisten 1934 auch tat, die französische Ermutigung zur Beset- zung Abessiniens hatte den Lohn dafür dargestellt. Nachdem aber Italien aus dem Einkreisungsring gegen Deutschland ausgeschieden war, konnte Hitler seinen Ex- pansionskurs aufnehmen. Die Besetzung des Rheinlands gelang auch deswegen, weil Frankreich auf italienischen Beistand zu einer Gegenaktion nicht mehr hoffen konnte. Ebenso würde sich Italien,  nach Abschluss des Bündnisses und dem ge- meinsamen Eingreifen in den Spanischen Bürgerkrieg an der Seite des Putschis- ten General Franco, dem Anschluss Österreichs an Deutschland nicht noch ein- mal in den Weg stellen.

 

An der Behandlung Japans lässt sich die westliche Strategie deutlich erkennen. Vergessen wir nicht, dass Japan mit dem Krieg gegen Russland 1904/05 eine wichtige Funktion für die Angelsachsen erfüllt hatte, was es mit seiner Teilnahme am Ersten Weltkrieg gegen Deutschland fortsetzte. Damit hatte Japan aber seine Schuldigkeit getan und konnte fortan gehen. Das Bündnis mit Großbritannien wurde jedenfalls nicht erneuert, mit der bereits erwähnten Washingtoner Konfer- enz und einem  Abkommen zum Flottenbau, das die Inferiorität der japanischen Seestreitkräfte gegenüber den  angelsächsischen festschrieb, setzte man Ent- fremdungsvorgänge in Gang. Gleichzeitig duldete man für eine Übergangsphase eine gewisse Expansivität des Landes, weckte damit Hoffnungen auf Dauer- haftigkeit der Gewinne und deren Absicherung durch politisches Arrangement, die man dann zum geeigneten Zeitpunkt aggressiv durchkreuzte.

 

Der Unzufriedenheitsstatus Japans in Kolonialfragen war der Italiens vergleich- bar. Wohin hätte sich Japans Expansionsstreben richten können, wenn nicht ge- gen das chinesische Festland? China befand sich zu der Zeit noch in einem Zu- stand von Schwäche und Zerfall, insbesondere schienen die mandschurischen Kohlevorkommen für einen autarken, japanisch beherrschten Wirtschaftsraum unverzichtbar.  Durch eine Eigenmächtigkeit seiner so genannten Kwantung-Ar- mee, nachträglich von Volk und Regierung gebilligt, gelangte die Provinz 1931/32 an Japan, auch das ein Bruch der Völkerbundssatzung. Die westlichen Proteste waren lau, aber vorhanden. Japan reagierte, indem es seinerseits aus dem Völ- kerbund austrat. Die westliche Abschätzigkeit, und die Tatsache, dass Japan mit der Besetzung der Mandschurei (und Errichtung des Satellitenstaats "Mandschu- kuo") nun eine lange  Grenze gegen die Sowjetunion zu halten hatte, machte auch dieses Land zu einem Bündnis mit Deutschland bereit.

 

Man kann nun vom Imperialismus halten, was man gerne möchte, ihn insbeson- dere verurteilen, richtig  ist aber auch, dass man sich in den 1930er Jahren noch komplett in dieser Periode befindet, auch wenn Woodrow Wilsons Idealismus und der darauf basierende, teilweise realisierte Völkerbundsgedanke eine andere Sichtweise heraufdämmern lassen. Das japanische und italienische Expansions- streben sollte aber aus der damaligen Sichtweise heraus niemanden wundern. Inhumanitäten waren an der Tagesordnung und wurden in Laufe der Geschichte sowohl von den traditionellen Kolonialmächten Großbritannien und Frankreich sowie auch von den USA begangen, die die Philippinen und Mittelamerika unter ihre Botmäßigkeit gebracht hatten. Eine Bedrohung der angelsächsischen Macht- position ist durch die italienische und japanische Expansion nur sehr indirekt an- zunehmen. Eine solche Annahme entspricht zwar der britischen paranoiden Denkweise, lässt sich aber nicht durch italienische oder japanische Absichtser- klärungen oder Vorbereitungshandlungen untermauern. Man musste also hierfür weitere Schritte der künftigen Gegner unterstellen, und diese entsprachen eher der eigenen Phantasie als der gegnerischen. Für die Angelsachsen bestand also weder moralisch noch machtpolitisch die Notwendigkeit, sich den alten Verbün- deten zu entfremden.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ob Hitler auch ohne außenpolitische Erfolge oder ohne alle Verbündeten Krieg angefangen hätte, ist zwar nicht ausgeschlossen, aber weniger wahrscheinlich. Das neue Bündnis, gern "Achse" genannt, taugte für den kommenden Krieg je- denfalls nur sehr bedingt, der deutsche Außenminister Ribbentrop, der die Situa- tion richtig erkannte, versuchte vergeblich, es in ein "richtiges" Militärbündnis um- zuwandeln. Japan ließ sich nicht komplett einfangen, glaubte stattdessen, sich mit einer nur losen Anbindung an Deutschland und Italien noch etwas diplomatischen Spielraum gegenüber den Westmächten zu verschaffen, vor allem, nachdem man noch als Block gegen die Sowjetunion in Asien zu fungieren meinte. Das war aber nicht "klug gedacht", wie Manfred Rauh meint, sondern idiotisch.  Denn würden die Westmächte erst gemeinsam mit der Sowjetunion gegen Deutschland und Italien Krieg führen (und womöglich auch eine kommunistische Expansion in Asien in das westliche Konzept passen), wäre Japans Nutzen für den Westen dahin. Anstatt eines rechtzeitig unternommenen Expansionskriegs blieb dann nur der mit "Pearl Harbor" begonnene Verzweiflungsakt. Gemeinsam mit der allen autoritären Systemen inhärenten, für den Nationalsozialismus bereits im Detail betrachteten strukturellen Dummheit war die "Achse" somit zu nichts anderem geeignet, als die Beteiligten in katastrophale Niederlagen zu führen. Und die neue, und prekäre, Weltordnung des "Kalten Krieges" zu schaffen.

Die hier behandelten Ereignisse liegen zeitlich näher als die in den Ersten Weltkrieg führenden,

welche im ersten Teil dieser Arbeit behandelt wurden, sie sind entsprechend in geringerem Umfang der Vergessenheit anheim gefallen. Jedoch wird gewöhnlich die Interpretation auch dieser Ereignisse als Kriegsanbahnung durch die Westmächte, die von den Betroffenen nicht durchschaut wird, nicht unternommen. Auch in diesem Fall ist das in der üblichen isolierten Be- trachtung der Geschehnisse begründet. Die m.e. richtige Interpretation ergibt sich erst, wenn

man die Ereignisse im  Zusammenhang sieht.

Die Darstellung in diesem Kapitel, nicht die In- terpretation, beruht in den wesentlichen Teilen auf dem in der Einleitung zitierten Werk von Manfred Rauh, das den ersten Anstoß zu dieser Arbeit geliefert hat. Zitate aus dem ersten Band sind hier mit [R I], aus dem zweiten mit [R II] gekennzeichnet.

 

 

So Rauhs Fehlinterpretation mit dem Schluss- satz seines ersten Bands: "Der Erste Weltkrieg brachte die Drachensaat [Rauh meint gewiss die "Versailler Ordnung"] aus welcher der Zweite

erwuchs." ([R I], S. 361).

 

Umsteuern in der amerikanischen Politik durch Präsident Herbert Hoover und seinen Außen- minister Stimson gegenüber Deutschland ds., S. 331 (mit der Folge der legalen deutschen Aufrüstung ds., S. 164, bereits zitiert im dritten Teil Kapitel 1), gegenüber Japan S. 320 mit u.a. Folgen. Britische Beteiligung S. 338f.

 

 

Die entsprechende Darstellung und Interpretati- on erfolgt in den nächsten Kapiteln dieses Teils.

 

 

Die im letzten Kapitel des vierten Teils zitierte Behauptung von Erich Fromm, es hätte eine britische Bereitschaft bestanden, Hitler die Sow-

jetunion angreifen zu lassen, ergibt sich m.e. aus der angegebenen Quelle, den Tagebüchern des Staatssekretärs Alexander Cadogan, nicht. Vielmehr handelt es sich um eine sowjetische Befürchtung, die allerdings offen an die Briten herangetragen wurde (David Dilks (Herausge- ber), The Diaries of Sir Alexander Cadogan 1938

- 1945, Cassel & Company, London 1971, S. 180f, selbiges bei [R I], S. 313). Die Briten hin- terließen hier keine Beweisstücke, die Auffas- sung war aber durchaus zeitgemäß nicht unüb- lich. Die Beurteilung, ob es sich bei den noch zu

behandelnden Aussprüchen des langjährigen britischen Premierministers Baldwin um einen Beweis handelt (siehe hierzu im folgenden Kapi-

tel), sei dem Leser überlassen.

 

 

 

 

An der Vergleichbarkeit der politischen Systeme der Achsenmächte kann man sehr wohl auch zweifeln, aber hier wird ein anderes Thema ver- folgt (für Rauh ([R I], S. 340) überwiegen jeden- falls die Unterschiede).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

[R I], S. 317.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Italienische Aggression gegen Abessinien ds., S. 342f, ebenso die folgende Kritik daran.

Es braucht nicht unerwähnt zu bleiben, dass

italienische Flugzeuge über Abessinien Bomben

mit Giftgasladungen abwarfen.

 

 

 

Handelnde Person auf französischer Seite war Ministerpräsident Pierre Laval (ds.), später hochrangigster hingerichteter Kollaborateur.

 

 

 

Persönliche Beobachtung, zum Ersten Welt- krieg siehe erster Teil Kapitel "Julikrise".

 

 

 

 

 

 

 

Bei Bedarf kann man zum distanzierten An- fangsverhältnis zwischen Mussolini und Hitler etwa hier nachlesen: http://www1.wdr.de/stichtag/stichtag5214.html.

 

 

 

Ds., S. 341f.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ausführliche Behandlung der Thematik im Un- terkapitel "1898 - 1907" zum vierten Kapitel des ersten Teils.

 

 

"Auf US-amerikanisches Betreiben", formulieren

die Wikipedia zur "Anglo-Japanischen Allianz"

(allerdings ohne näher darauf einzugehen).

 

 

 

 

 

 

 

 

[R I], S. 317.

 

 

 

[R I], S. 318ff,

 

 

 

"Proteste" s.o. zu Hoover.

 

 

 

 

 

"Antikominternpakt"

 

 

Wer den Zweiten Weltkrieg als ideologisch not- wendigen Krieg gegen inhumane Aggressor- staaten auffasst, dem sei die Begünstigung des nicht weniger inhumanen Kommunismus durch die Westmächte entgegengehalten. Möglichkei-

ten der Vermeidung oder Verminderung der Koo-

peration mit Stalin hätten bestanden (weiteres  hierzu in den folgenden Kapiteln bzw. Teilen).

 

 

Verweis auf "Lateinamerika", zu dem aufgrund der Verbundenheit durch die spanische Kolo- nialherrschaft kulturell auch die Philippinen ge- hören, bei Rauh: [R I], S. 320.

Theoretische Gefährdung des britischen Welt- reichs durch die "Achsenmächte" [R I], S. 322, auch bei Dilks, S. 29f, 64f. Es wird vorab darauf hingewiesen, dass diese die Konflikte mit den Westmächten zunächst friedlich zu lösen ver- suchten, was noch behandelt werden wird.

Die Art und Weise des Vorgehens gegen Italien und Japan, sie moralisch zu verurteilen, aber militärisch nichts zu unternehmen, ist ein Hin- weis darauf, dass den Angelsachsen an die Si- tuation korrigierenden Einzelaktionen nicht ge- legen war. Vielmehr sollte durch "Aufbau eines feindlichen Lagers" die Möglichkeit zu einer großflächigen Neuausrichtung der globalen Machtverhältnisse geschaffen werden, was nichts anderes als einen neuen Weltkrieg be- deutete (persönliche Interpretation).

 

 

Ausdruck "Achse" von Mussolini geprägt, [R I], S. 343. Ribbentrops (und Hitlers) Versuch [R I], S. 355, ds. u. Scheitern [R II], S. 49.

 

 

 

 

 

Wörtliches Zitat ds., S. 50.

 

Zum unerklärten Krieg der USA lange vor dem Dezember 1941 wird im sechsten Kapitel die- ses Teils ausführlich Stellung genommen.

 

Die eigentlich schon zu Kriegsbeginn unhaltbare

Situation der Achsenmächte, mit Humor kann man von einem "Tex-Avery-Syndrom" sprechen, tritt üblicherweise hinter ihrer anfangs expansiv- aggressiven Kriegführung völlig zurück.

Erpressbarkeit der Achsenmächte aufgrund problematischer Rohstoffsituation [R I], S. 324f, als Kriegsgrund für Hitler ds., S. 354.