© Holger Bergmann 2015 - 2023

Die flagrante Verletzung der amerikanischen Neutralität

in zeitlicher Übersicht

Die Vorkapitel zeigten die wesentliche Beteiligigung der USA unter ihrem Präsidenten Franklin D. Roosevelt bei der Auslösung des Zweiten Weltkriegs ebenso wie bei der Unmöglichkeit seiner vorzeitigen Beendigung. Dass die USA sich daher nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ebensowenig neutral zeigen würden wie in der selben Situation des Ersten Weltkriegs, nimmt daher nicht Wunder.

 

Tiefschürfende Analysen  zur amerikanischen Unneutralität erübrigen sich m.e. daher. In welchem Maße die USA aber lange vor ihrem offiziellen Kriegseintritt in den Krieg eingegriffen haben, kann durchaus interessant zu be- trachten sein und soll daher hier im Folgenden unternommen werden. Die Unterstützung der   USA für Großbritan- nien und die Sowjetunion durch Lieferungen  von Waffen und anderen kriegswichtigen Gütern (was allerdings im zweiten Fall bis zum amerikanischen Kriegseintritt  im Dezember 1941 noch kaum Auswirkungen zeigen konnte) insbesondere im Rahmen des "Lend-Lease-Programms" ist allgemein bekannt, ebenso der enge Schulterschluss zwischen Churchill und Roosevelt im Rahmen der "Atlantik-Charta", weniger jedoch andere Details. Deshalb soll die systematische amerikanische Neutralitätsverletzung in aufzählender Form dargestellt werden.

 

In der für die USA vorrangigsten Art und Weise griffen sie durch die Offenhaltung der Nachschublinien nach Großbritannien über den Atlantischen Ozean in den Krieg ein.  Das hat für die Darstellung zur Folge, dass es sich bei der Masse der zu betrachtenden Ereignisse um solche der maritimen Art handelt. Als besonders gut geeignet, diese für unsere Übersicht zu generieren, stellt sich hierfür die "Chronik des Seekriegs 1939 - 1945" dar, eine Website der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart: http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/chronik.htm.

 

Daraus geht hervor, dass die USA lange vor  Dezember 1941 keineswegs nur krämerisch-heranschaffend, friedlich- sichernd bzw. hinterhältig-funkmeldend zu Gange waren, sondern auch zum Einsatz von Waffengewalt griffen. Drei US-Kriegsschiffe (Zerstörer)  waren insofern involviert. Die Niblack belegte bereits im April 1941 ein deutsches U-Boot mit Wasserbomben, die Greer unternahm dasselbe im September, während die Reuben James, auf U-Boot-Jagd, ihrerseits im Oktober von einem deutschen U-Boot versenkt wurde. In der Folge des "Greer-Zwi- schenfalls" befahl Roosevelt ganz offen seinen Streitkräften, das Feuer auf deutsche U-Boote zu eröffnen.

 

Die Seekriegschronik der WLB Stuttgart behandelt natürlich alle maritimen Kriegsschauplätze und Ereignisse. Die- jenigen mit US-amerikanischer Beteiligung waren für unsere Darstellung deshalb daraus herauszuziehen. Es bot sich an, die politischen Ereignisse, die bis zum amerikanischen Kriegseintritt wesentliche Bedeutung erlangten, in der Darstellungsform der Seekriegschronik einzufügen. Da diese die geringere Anzahl ausmachen  und daher viel- leicht in der Masse der maritimen Ereignisse etwas untergehen, soll auf einige besonders hingewiesen werden.

 

Dabei handelt es  sich besonders um den Handlungsstrang, der aufzeigt, wie die USA Japan in den Krieg zwangen. Mit Embargomaßnahmen wurde ein "Zeitzünder" in Gang gesetzt, der dem ostasiatischen Kaiserreich nur die Wahl zwischen Krieg und Kapitulation ließ. Kaum bekannt ist dagegegen, dass auch der Putsch in Jugoslawien, der den Kriegseintritt des Landes mit der Folge der Besetzung durch Deutschland und Italien bewirkte, eine amerikanische Schöpfung war. Und auch bei der offiziellen Kriegserklärung Deutschlands und Italiens  an die USA, häufig als große Unklugheit kritisiert, verhält es sich etwas anders, als allgemein bekannt.

 

Klarerweise versuchte Hitler, auch  den Krieg mit den USA zu vermeiden, so gut es ging, obwohl selbst nach Chur- chills Worten die amerikanischen Provokationen unter "normalen Umständen" Krieg bedeutet hätten. Tatsächlich hatten die USA bereits zwei Tage vor dem Tag der offiziellen Kriegserklärungen des Deutschen Reichs und des Königreichs Italien an sie den westlichen Achsenmächten den Krieg "erklärt".

 

Am 09.12.1941 formulierte der amerikanische Präsident Roosevelt in einer Rundfunkrede, Deutschland und Italien würden sich "nach ihrer eigenen Lesart" mit den USA im Krieg befinden (eigene Übersetzung der entscheidenden Stelle "Remember always that Germany and Italy, regardless of any formal declaration of war, consider themselves at war with the United States at this moment just as much as they consider themselves at war with Britain and Russia."). Roosevelts Rabulistik verweist auf Feinheiten der englischen Sprache, nach der  das deutsche Wort "Erklärung" sowohl mit "declaration" als auch  mit "explanation" übersetzt werden kann. Der Kriegszustand war damit von Roosevelt "erklärt", auch wenn es sich völkerrechtlich mehr um eine  "explanation" statt um eine  "decla- ration" handelte. Die am 11.12.1941 folgenden Kriegserklärungen des Deutschen Reichs und des Königreichs Italien waren somit formalsprachlich lediglich eine "clarification",  eine Klarstellung eines bereits bestehenden Zustands.

 

Im Folgenden nun, stets ohne weitere Quellenangabe, die Auszüge aus der Seekriegschronik, unter Einfügung der anderen, selbst erarbeiteten Zitate (Links wurden entfernt, kleine Umstellungen sind möglich, die Schiffsnamen Greer und Reuben James wurden rot eingefärbt, die Verweise auf die verwendete Literatur befinden sich am Ende, es wurde z.T. andere Literatur als in den Vorkapiteln verwendet, die Ereignisse finden sich hier wie dort).

1921/22
USA/Japan/Großbritannien

Auf der Washingtoner Konferenz zwingen die USA Japan zur Aufgabe seiner führenden Stellung in China (Hillgruber [1], S. 10) und veranlassen Großbritannien zur Kündigung seines Bündnisses mit Japan (Churchill S. 23, der die damit verbundene Brüskierung Japans deutlich hervorhebt).

 

5.10.1937
USA

In seiner „Quarantäne-Rede“ in Chicago deutet Roosevelt erstmals politische Konsequenzen aus seiner weltpolitischen Einschätzung an (Hillgruber [1], S. 22/23).

 

11.1.1938
USA / Europa

Erster Versuch einer direkten Einmischung: In einer geheimen Botschaft an den britischen Premierminister Chamberlain regt der amerikanische Präsident Roosevelt Gespräche in Washington mit einer „Anzahl von Regierungen an, um die Ursachen der bestehenden Schwierigkeiten zu erörtern“. Die ablehnende Haltung des britischen Premiers führt zum Rücktritt seines Außenminis- ters Eden (Churchill, S. 131ff).

 

Oktober 1938
USA / Großbritannien

Abschluss eines Handelsabkommens zwischen den USA und Großbritannien, das das Deutsche Reich ausdrücklich aus der Meistbegünstigung ausschließt (Hillgruber [1], S. 23).

 

4.1.1939
USA

In einer Botschaft an den Kongress fordert Roosevelt, den Aggressoren mit Methoden „short of war“ entgegenzutreten (Hillgruber [1], S. 23).

 

Frühjahr 1939
USA / Europa

Die amerikanischen Botschafter in Frankreich, Bullitt, und Polen, Biddle, vermitteln den Eindruck, die USA würden in einem kommenden Konflikt wenn nicht sogleich, dann doch später gegen Hitlerdeutschland eingreifen (Hillgruber [1], S. 23).

 

15. oder 16.3.1939
USA / Großbritannien

Die amerikanischen Journalisten Allen und Pearson enthüllen in der Zeitung "Washington Times Herald" am 14.4.1939, dass "in der Nacht zum 16. oder am 16. März Roosevelt an Chamberlain eine ultimative Note geschickt habe. In ihr habe es kurz und bündig geheißen, daß England keinerlei moralische oder materielle Hilfe mehr von den Vereinigten Staaten erwarten könne und daß auch der Verkauf von Flugzeugen an England sofort eingestellt werde, falls die britische Regierung an der Politik von München weiter festhalte. In dieser Note sei Roosevelt so weit gegangen, daß er die Frage stellte, ob England eigentlich ebenfalls bereits eine "Nazi-Nation" oder ob es noch eine De- mokratie sei." (Gieselher Wirsing, Der maßlose Kontinent - Roosevelts Kampf um die Weltherr- schaft, S. 239).

 

Vor dem Roosevelt-Ultimatum hatte die britische Regierung noch verhalten auf den Bruch des Münchner Abkommmens reagiert. Danach änderte sie ihren Kurs entscheidend und unverrückbar.

 

15.4.1939
USA / Deutschland / Italien

In einer persönlichen Botschaft an Hitler und Mussolini fordert Roosevelt die Diktatoren auf, eine Garantie dafür abzugeben, 10 oder 25 Jahre keine weiteren Angriffe zu unternehmen. (Churchill, S. 179).

 

30.6.1939
USA

Der amerikanische Generalstab legt Roosevelt Pläne für einen Zweiozeankrieg gegen Deutschland und Japan („Rainbow 5“) vor (Hillgruber [1], S. 25).

 

26.7.1939
USA / Japan

Kündigung des seit 1911 gültigen Handelsabkommens mit Japan durch die USA, nachdem Großbritannien erst am 22.7. ein dessen Stellung in China begünstigendes Abkommen mit Japan getroffen hatte (Hillgruber [1], S. 25).

 

5.8.1939
USA / Sowjetunion

Warnung Roosevelts an Stalin vor der Bedrohung durch Deutschland und damit verbundenes Bündnisangebot (Hillgruber [1], S. 24).

 

11.9.1939
USA / Großbritannien

In einem persönlichen Brief an den neu ernannten britischen Marineminister Churchill sichert der amerikanische Präsident Roosevelt ihm und dem Premierminister die jederzeitige persönliche Kontaktaufnahme zu (Churchill, S. 205).

 

4.10.1939
allgemeine Lage / USA

Verkündung der Panamerikanischen Sicherheitszone, die mit 300 sm Breite weit über das völker-rechtlich gebotene Maß hinausgeht (Hillgruber [1], S. 35). Hillgruber erwähnt weiter die Prämisse der amerikanischen Seestrategie, sich arbeitsteilig mit den die atlantische Flanke der USA deckenden Flotten der europäischen Westmächte auf den Schutz der britischen, französischen und niederlän-dischen Kolonien vor einem japanischen Zugriff „beschränken“ zu können.

 

4.11.1939
allgemeine Lage / USA

Wiedereinführung der „cash and carry“-Klausel in das amerikanische Neutralitätsgesetz, das faktisch einseitig die europäischen Westmächte begünstigt (Hillgruber [1], S. 35).

 

14.— 19.12.1939
Westatlantik

Am 14. 12. laufenvon Vera Cruz (Mexiko) der dt. Frachter Arauca (4354 BRT) und der Passagierdampfer Columbus (32581 BRT) zum Durchbruch in die Heimat aus. Der austr. Kreuzer Perth, der den Yucatan Kanal bewacht und dabei vom amerik. Kreuzer Vincennes und den Zerstörern Evans und Twiggs gedeckt wird, kann nicht rechtzeitig herankommen. Im Golf von Mexiko, der Florida-Straße und bis auf die Höhe von Cape Hatteras wird die Columbus ständig von zweien der sich ablösenden US-Zerstörer Benham, Lang, Jouett, Bagley, Doran, Philip, Upshur und Greer, schließlich von dem Kreuzer Tuscaloosa begleitet. Am 19.12. kommt der auf die in regelmäßigen Abständen in offener Sprache abgegebenen Positionsmeldungen der US-Schiffe angesetzte brit. Zerstörer Hyperion in Sicht, so daß sich die Columbus selbst versenken muß.

Die Arauca, verfolgt von den Zerstörern Benham und Truxton, wird am gleichen Tage auf der Höhe von Miami von 3 US-Navy-Fluzeugen erfaßt, die den brit. Kreuzer Orion heranführen. Noch in US-Hoheitsgewässern kann sich die Arauca einem Aufbringungsversuch entziehen und Port Everglades anlaufen.

 

7.1.— 6.2.1940
Westatlantik

Der dt. Frachter Consul Horn (8384 BRT) durchbricht unbemerkt die engl.-franz. Bewachung von Aruba, entkommt dem franz. U-Boot Agosta, täuscht US-Navy-Aufklärungsflugzeuge und den brit. Kreuzer Enterprise durch seine Tarnung als sowj. Frachter und erreicht norweg. Gewässer.

 

Februar 1940
USA / Europa

Scheinverhandlungen des amerikanischen Unterstaatssekretärs Sumner Welles in den Hauptstädten der kriegführenden Mächte und Rom (Hillgruber [1], S. 35/36).

 

1. - 11.6.1940
USA / Großbritannien

Als Ausgleich für die bei Dünkirchen erlittenen Verluste stellt die US-Armee der britischen ihre Reserven an Infanteriewaffen zur Verfügung (Churchill, S. 331f).

 

10.6.1940
USA / Italien

In einer Wahlkampfrede äußert sich der amerikanische Präsident Roosevelt verächtlich über den italienischen Kriegseintritt (Churchill, S. 328).

 

13. / 14.6.1940
USA / Frankreich

In einer persönlichen Botschaft an den französischen Ministerpräsidenten Reynaud als Antwort auf dessen Beistandsappell vom 10.6. erklärt der amerikanische Präsident Roosevelt seine volle Identifikation mit den Anliegen der Alliierten, sichert „verdoppelte“ materielle Unterstützung zu und ermuntert Frankreich zur Fortsetzung des Kampfes, was von Churchill als Bereitschaft zum amerikanischen Kriegseintritt gedeutet wird. Das dementiert Roosevelt allerdings in einem Telegramm vom 14.6. wegen der Haltung des US-Kongresses. Besonderes Augenmerk richtet er auf das künftige Schicksal der französischen Flotte (Churchill, S. 354f).

 

17.6.1940
allgemeine Lage / Alliierte Mächte

Am Tag des französischen Waffenstillstandsersuchens erteilt der amerikanische Präsident Roosevelt sein Einverständnis zu amerikanisch-britischen Stabsbesprechungen, die in der Folge in Groß- britannien geführt werden. Weiter lässt er dem Kongress ein Gesetz zum Bau einer Zwei-Ozean-Flotte vorlegenen, d.h. die USA bereiten sich auf einen großen Krieg gegen Deutschland und Japan vor (Hillgruber [1], S. 54f).

 

3.7.1940

Mittelmeer

Operation »Catapult«: Überfall eines brit. Flottenverbandes (VAdm. Somerville) auf einen Teil der französischen Flotte in Mers-el-Kebir (bei Oran). Hillgruber [1] (S. 42) erklärt, Churchill hätte »Catapult« angeordnet, um die USA vom britischen Willen zur Fortsetzung des Krieges zu überzeugen,

Rauh (II, S. 249) konstatiert, Roosevelt sei an »Catapult« „beteiligt“ gewesen. Womöglich ist der Schluss zulässig, Roosevelt hätte »Catapult« angeregt.

 

19.7.1940
USA

Franklin D. Roosevelt erklärt seine Bereitschaft zur erneuten Kandidatur zum US-Präsidenten (Rauh II, S. 252) und richtet offensichtlich in diesem Zusammenhang eine Kampfansage an die Achsen- mächte (Hillgruber [1], S. 46). Er bezeichnet darin die "totalitären Staaten" (Anführungszeichen nicht im Original) als "den Feind" (Anführungszeichen im Original, Hillgruber [2], S. 96 Anm. 22, S. 199)[Wen Roosevelt unter die "totalitären Staaten", die für ihn "der Feind" sind, subsummiert, ist besonders für sein Verhältnis zur Sowjetunion wichtig zu betrachten].

 

23.7.1940 — 11.8.1940

USA/UdSSR

Die Abkühlung der amerikanisch-sowjetischen Beziehungen in Folge der Annexion der baltischen Staaten durch die UdSSR währt nur sehr kurz (Hillgruber [2], S. 202, die britische Regierung be- schlagnahmte die in ihren Häfen befindlichen, ehemals baltischen Schiffe [ca. Mitte Oktober 1940], die Sowjetunion protestierte, ds., S. 439).

 

2.9.1940

allgemeine Lage

»Destroyer/Naval-Base Deal« zwischen England und den USA unterzeichnet: Die USA stellen England 50 alte Zerstörer gegen Überlassung von Stützpunkten auf den Bahamas, auf Jamaica, Santa Lucia, Trinidad, den Bermudas, in Britisch-Guyana und in Argentia auf Neufundland zur Verfügung.

 

26.9.1940

USA / Japan

Mit Wirkung vom 16. Oktober ordnet der amerikanische Präsident Roosevelt an, dass hochwertiger Eisen- und Stahlschrott künftig nur noch in Länder der westlichen Hemisphäre ausgeführt werden darf. Das Embargo richtet sich vor allem gegen Japan. Die USA sehen durch die japanische Expansion ihre eigene wirtschaftliche Lage gefährdet (Chronik des Zweiten Weltkriegs, S. 72, kursive Hervorhebung nicht im Original).

 

24.10.— 30.11.1940

Atlantik

Der dt. Frachter Helgoland unternimmt einen Blockadedurchbruch von dem kolumbianischen Hafen Puerto Colombia aus, entgeht der Verfolgung der US-Zerstörer Bainbridge, Overton und Sturtevant, passiert am 3.11. bei St. Thomas die Antillen-Kette und erreicht Ende November St. Nazaire.

 

16.—18.11.1940

Westatlantik

Die dt. Frachter Phrygia, Idarwald, Orinoco und Rhein versuchen von Tampico (Mexiko) nach Westfrankreich durchzubrechen. Von US-Zerstörern Plunkett, McCormick und Broome beschattet, versenkt sich die Phrygia - in der Annahme vom Gegner gestellt zu sein - selbst, die beiden anderen Schiffe kehren nach einigen vergeblichen Versuchen die Verfolger abzuschütteln wieder um.

 

3.12.—11.12.1940

Westatlantik

Die Frachter Idarwald (5033 BRT) und Rhein (6031 BRT) unternehmen einen neuen Durchbruchsversuch von Tampico aus. Die Idarwald wird von dem US-Zerstörer Broome verfolgt, auf dessen Meldungen am 5.12. der brit. Kreuzer Diomede herankommt. Ein Prisenkommando kann das in Brand gesetzte Schiff nicht retten, das am 9.12. an der kubanischen Südküste sinkt und dabei von dem US-Zerstörer Sturtevant beobachtet wird. Die Rhein wird von dem US-Zerstörer Simpson begleitet, der mit seiner Ablösung, den Zerstörern McCormick und MacLeish, in der Florida-Straße auch das niederl. Kanonenboot Van Kinsbergen heranführt, die einen mißglückten Enterversuch unternimmt. Das von der Besatzung in Brand gesetzte Wrack der Rhein wird am 11.12. durch den brit. Kreuzer Caradoc versenkt.

 

13.12.1940
USA / Vichy-Frankreich

Auf "Einwirkung" des amerikanischen Geschäftsträgers Murphy entlässt der französische Staatsprä- sident Petain seinen deutschfreundlichen Ministerpräsidenten Laval (den er 1942 wieder beruft. Hillgruber [2], S. 315).

 

29.12.1940
allgemeine Lage / USA

Der amerikanische Präsident Roosevelt kündigt an, die USA müssten zum „Arsenal der Demokra- tien“ werden (Hillgruber [1], S. 57).

 

6.1.1941

USA

In einer Rede vor dem Kongress zu Beginn seiner dritten Amtszeit verkündet der amerikanische Präsident Roosevelt seine Grundsätze der "Vier Freiheiten": Redefreiheit, Religionsfreiheit, Freiheit von Not und Furcht (Hillgruber [2], S. 404 [wogegen im Grunde nichts einzuwenden ist, was aber bei Betrachtung seines (zu dem Zeitpunkt noch Wunsch-)Verbündeten Sowjetunion blanken Zynis- mus darstellt]). Außer idealistischen Phrasen enthielt die Rede auch ein (wörtliche Entnahme) "noch sehr allgemein gehaltenes, aber umfassendes Kriegszielprogramm gegen die" (Anführungszeichen von Hillgruber) "Aggressoren"."

 

21.1.1941

USA / Sowjetunion

Der amerikanische Außenstaatssekretär Sumner Welles teilt dem sowjetischen Botschafter das Ende des "moralischen Embargos" bezüglich des Exports von Flugzeugen und Maschinen zur Herstellung

von Flugzeugen mit (Hillgruber [2], S. 439 Anm. 66. Das Verbot, als "moralisch" ohnehin nur von symbolischer Bedeutung, war im Zuge des finnisch-sowjetischen "Winterkrieges" erlassen worden, der, siehe oben zu 23.07. - 11.08., ohnehin keine besonders tiefgreifende sowjetisch-amerikanische Verstimmung erzeugt haben kann (i. Ggs. zu Hillgruber [2], S. 297 Anm. 24). Von einem deutsch- sowjetischen Krieg konnte zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt keine Rede sein).

 

23.1.1941
USA / Jugoslawien

Am 23. Januar 1941 stellte William Donovan, ein Sonderbeauftragter des US-amerikanischen Prä- sidenten Franklin D. Roosevelt, ein Ultimatum, wonach die USA sich nicht in Friedensgesprächen auf die Seite Jugoslawiens stellen würde, falls Jugoslawien den deutschen Truppen den Durchgang gewähren sollte (Deutsche Wikipedia zum Jugoslawischen Staatsstreich 1941). Donovan hatte auch eine Unterredung mit dem späteren Putschführer General Simovic, bei der der Putsch bereits in groben Zügen besprochen wurde. Dem jugolslawischen Gesandten Fotic wurden Versprechen für den Erfolgsfall gemacht, die dieser nach Belgrad weiterleitete (Gieselher Wirsing, Der maßlose Kontinent - Roosevelts Kampf um die Weltherrschaft, S. 402f.).

 

23.— 25.1.1941
Mittelmeer

Der mehrfach bei Luftangriffen getroffene Flugzeugträger Illustrious (Capt. Boyd) entkommt von Malta nach Alexandria, nachdem das Arsenal Malta die Schäden behelfsmäßig so weit behoben hat, daß das Schiff wieder 24 kn laufen kann. Es geht anschließend zur Reparatur nach Norfolk/USA.

 

29.1.1941
allgemeine Lage / USA

Beginn geheimer brit.-amerik. Besprechungen in Washington über eine gemeinsame Kriegführung für den Fall eines amerik. Kriegseintritts.

 

14.2.1941
USA / Jugoslawien

Der amerikanische Präsident Roosevelt teilte in einer persönlichen Botschaft dem jugoslawischen Prinzregenten mit, er sei entschlossen, allen weiteren Erfolgen der Achsenmächte, selbst wenn es sich hierbei nur um diplomatischen Geländegewinn handle, ein Ende zu bereiten (Wirsing, S. 402f).

 

1.3.1941
Atlantik

Die US-Navy bildet eine »Support Force Atlantic Fleet« (KAdm. Bristol jr.) mit 3 Zerstörer-Flottillen und Flugbootstaffeln für die Konvoi-Sicherung im Nordatlantik:
Desron 7 (Capt. Kauffmann): Zerstörer Plunkett, Niblack, Benson, Gleaves, Mayo, Madison, Lansdale, Hilary P. Jones, Charles F. Hughes — Desron 30 (Capt. Cohen) mit Dallas, Ellis, Cole, Bernadon, Dupont, Greer, Tarbell, Upshur, Lea — Desron 31 (Capt. Baker) mit Macleish, Bainbridge, Overton, Sturtevant, Reuben James, McCormick, Broome, Simpson und Truxton.

 

11.3.1941
allgemeine Lage / Alliierte Mächte

Das amerik. Pacht- und Leihgesetz tritt mit der Unterzeichnung durch Präsident Roosevelt in Kraft. Es erteilt dem Präsidenten die Vollmacht, alle amerikanischen Hilfsmittel zum Bestand der Staaten einzusetzen, deren Behauptung er gegen die (Anführungszeichen von Hillgruber) „Aggressoren“ für die Sicherheit der USA als notwendig erachtet. Sogleich wird Großbritannien, im Mai 1941 auch China begünstigt (Hillgruber [1], S. 57).

 

17.3.1941

Deutschland / USA

Die Rede des amerikanischen Präsidenten Roosevelt nach Inkrafttreten von "Lend-Lease" fasst das Oberkommando der deutschen Wehrmacht als De-facto-Kriegserklärung auf (Hillgruber [2], S. 400).

 

27.3.1941
allgemeine Lage / Alliierte Mächte

Die amerik.-brit. Stabsbesprechungen in Washington führen zur Festlegung einer grundsätzlichen strategischen Konzeption für den Fall eines amerik. Kriegseintritts, dem »ABC-1 Staff Agreement«.

(Siehe auch Hillgruber [2], S. 425, 405ff. Nach dem Tenor der Besprechungen sehen sich die USA bereits jetzt als kriegführende Macht).

 

30.3.1941
allgemeine Lage / USA

In amerik. Häfen werden deutsche, italienische und dänische Handelsschiffe beschlagnahmt.

 

April 1941
allgemeine Lage / Alliierte Mächte

Kurze Zeit nach den amerik.-brit. Stabsbesprechungen werden auch die Niederlande (für Nieder- ländisch-Indien) einbezogen, sog. ABCD-Abkommen (aus verschiedenen Quellen zu entnehmen, man verwende z.B. Google-Treffer für Suche nach "ABCD April 1941").

 

April — Juli 1941

Atlantik

Das (durch einen Torpedotreffer) beschädigte britische Schlachtschiff Malaya befindet sich ab 08.04.

1941 zur Reparatur im Naval Yard New York (Hillgruber [2], S. 399 Anm. 3, übernimmt die bezüg- lich des Reparaturorts falsche Meldung des deutschen Geschäftsträgers in den USA "Boston" ohne Korrektur).

 

10.4.1941

Rotes Meer

Der amerikanische Präsident Roosevelt hebt den Status der "Kriegszone" für das Rote Meer auf (amerikanischen Schiffen war es aufgrund des "Neutralitätsgesetzes" vom 04.11.1939 untersagt, "Kriegszonen" zu befahren). Dies, obwohl um Italienisch-Ostafrika noch gekämpft wird (bis 10.06. auch um den Hafen Assab) und im Bereich des Suezkanals deutsche Luftangriffe stattfanden (Hill- gruber [2], S. 403f). Was den Nachschub für die britische Nilarmee erheblich erleichterte.

 

11.4.1941
Nordatlantik

Nachdem der US Zerstörer Niblack (LCdr. Durgin) 3 Rettungsboote mit Überlebenden des von U 52 versenkten niederl. Frachters Saleier (siehe 7.-30.4) bergen konnte, greift er in der Nähe ein vermeintlich geortetes U-Boot mit Wasserbomben an. Später setzt die Niblack ihren Marsch nach Island fort.

 

16.4.1941

USA/Japan

Beginn von Geheimverhandlungen zwischen Japan und den USA in Washington zum Ausgleich ihrer gegensätzlichen strategischen Interessen in Ostasien (Chronik des Zweiten Weltkriegs, S. 100).

 

17.4.1941

Südatlantik

Hilfskreuzer Schiff 16 / Atlantis (Kpt.z.S. Rogge) versenkt im Südatlantik den ägyptischen Fahrgastdampfer Zamzam (8299 BRT) und nimmt die gesamte Besatzung, darunter 138 amerik. Passagiere, an Bord. Die von einem amerikan. Fotografen heimlich gemachten und in der Zeitschrift LIFE im Juli 1941 veröffentlichten Fotos führen zur Identifizierung der Atlantis am 22.11.41.

 

18.— 24.4.1941
Westatlantik / Karibisches Meer

Am 18.4. wird die Grenze der »Western Hemisphere« bis zum 30° westl.Länge erweitert, und am 24.4. dehnt die US-Navy den Operationsbereich der Neutralitäts-Patrouille im Atlantik bis auf 26° westl.Länge und 20° südl.Breite aus.

Hillgruber [2], S. 402f: Diese "Pan-Amerikanische Sicherheitszone" wurde von Hitler anerkannt (Unterstreichung nicht im Original). Am 25.04. wurde allen deutschen Seestreitkräften ausdrücklich befohlen, Zwischenfälle mit amerikanischen Schiffen unter allen Umständen zu vermeiden (Neben- satz wörtlich übernommen).

 

27.4.1941
allgemeine Lage / Indonesien

Abschluß einer brit.-austral.-niederl. Planungskonferenz in Singapore zum Aufbau einer Verteidigung des malayisch-indonesischen Raumes unter Teilnahme amerikanischer Beobachter.

 

Mai - Dezember 1941
USA

Der bei Malta schwer beschädigte britische Flugzeugträger Illustrious wird in Norfolk (US-Bundesstaat Virginia) repariert (http://www.fleetairarmarchive.net/Ships/ILLUSTRIOUS.html). Dasselbe gilt für den bei Kreta schwer beschädigten britischen Flugzeugträger Formidable (http://www.hazegray.org/navhist/carriers/uk_fleet.htm#r67).

 

1.6.1941
Nordatlantik

Die US Coast Guard richtet die »South Greenland Patrol« ein: 4 Küstenwachschiffe operieren zwischen Cape Brewster, Cape Farewell und Upernavik.

 

6.6.1941
allgemeine Lage / Vereinigte Staaten

Ein neues Gesetz nach dem Angarienrecht ermöglicht der US-Regierung, Schiffe fremder Nationen, die in Hoheitsgewässern der Vereinigten Staaten (einschl. Philippinen und Panama-Kanal-Zone) aufgelegt sind, bis zum 30.6.1942 (!) in Besitz zu nehmen. Die Beschlagnahmungen vom 30.3.41 werden nachträglich sanktioniert (Tabelle, z.Zt. vorläufig, Ergänzung in Vorbereitung). Aufgrund dieses Gesetzes werden in versch. Häfen 40 dänische, 28 italienische, 11 französische, 2 deutsche, 2 estnische, 1 lettisches und 1 rumänisches Handelsschiff beschlagnahmt (Rechtslage).

Am 14.6. erlässt Präsident Roosevelt eine Verordnung über das Einfrieren deutscher Guthaben in den Vereinigten Staaten. Am 16.6. fordert die US-Regierung das Deutsche Reich zur Schließung aller Konsulate und zur unverzüglichen Abreise des Personals auf. Am gleichen Tag beruft die US Navy ihre nicht zurückgestellten Reservisten ein.

Hillgruber [2], S. 404: Der zweiten genannten Maßnahme vorangegangen war die gegen Hitlers aus-

dücklichen Befehl (s.o. zur "Pan-Amerikanischen Sicheheitszone" erfolgte Versenkung des amerika-

nischen Dampfers Robin Moor durch U 69 am 21.05.. Roosevelt bezeichnete Deutschland in einer Botschaft vom 20.06. an den Kongress als "internationalen Rechtsbrecher".

 

21.6.1941
USA / Japan

In den seit 16.4. laufenden Geheimverhandlungen fordert die US-Regierung von Japan den Rückzug aus ganz China. Indirekt handelt es sich um die Forderung nach der politischen Kapitulation Japans (Hillgruber [1], S. 84f).

 

14.— 30.6.1941
Nordatlantik

Am 14.6. wird die Grenze der Westlichen Hemisphäre vom 30° West auf den 26° West verlegt. In 7-14 tägigem Wechsel werden im mittl. Nordatlantik Patrouillen von Schlachtschiffen mit Unterstützung von Zerstörern eingesetzt: Texas (19.-27.6. und 17.-25.7.) und Arkansas ( 7.-15.8. und 2.-11.9.) mit Rhind und Mayrant; New Mexiko (26.6-4.7., 25.7.-2.8., 14.-23.8) mit Hughes und Russell; Mississippi (3.-11.7., 1.-16.8., 27.8.-11.9.) mit O’Brien, Wake Stack, Sterett und Rowan; und Idaho (10.-18.7.) mit Morris und Sims.
Am 15.6. beginnt die US Task-Force TF.3 (KAdm. Ingram) mit den Kreuzern Memphis, Milwaukee, Cincinnati und Omaha (Crudiv 2) und den Zerstörern Somers, Winslow, Moffett, Davis und Jouett mit Patrouillen in der »Neutrality Zone«, die von den bras. Stützpunkten Recife und Bahia bis zum 20° südl. Breite reicht.

 

21.6.1941

USA / Japan

In den seit 16.4. laufenden Geheimverhandlungen fordert die US-Regierung von Japan den Rückzug aus ganz China. Indirekt handelt es sich um die Forderung nach der politischen Kapitulation Japans (Hillgruber [1], S. 84f).

 

1.7.1941
Nordatlantik

»Patrol Wing 7« der US-Navy unternimmt von Argentia (Neufundland) aus Aufklärung über dem Nordwestatlantik (vgl.1.-7.7.)

 

1.— 7.7.1941
Nordatlantik

Amerikanische Besetzung von Island. Der Kriegsschiffverband TF.19 der US Navy (RAdm. McDougal Le Breton) mit den Schlachtschiffen Arkansas und New York, den Kreuzern Brooklyn und Nashville, den Zerstörern Plunckett, Niblack, Benson, Gleaves, Mayo, Charles F Hughes, Lansdale, Hilary P Jones (Desron 7, Capt. Kauffman), Ellis, Bernadou, Upshure, Lea (Desdiv 60) und Buck, nimmt von Argentia aus Kurs auf Island mit dem Auftrag einer Landung. Am 7.7. erreicht TF.19 mit 4 Truppentransportern William P Biddle, Fuller, Heywood, Orizaba, den Frachtern Arcturus, Hamul, dem Tanker Salamonie und dem Schlepper Cherokee Reykjavik und setzt dort zur Ablösung der brit. Besatzung die l. Marine-Corps-Brigade (BrigGen. Marston) an Land. Nachdem das Unternehmen plangemäß abgeschlossen ist, kehrt TF.19 vom 12.-19.7. nach Argentia zurück.

 

1.— 30.7.1941
Nordatlantik

In 7-14 tägigem Wechsel werden im mittl. Nordatlantik Patrouillen von Schlachtschiffen mit Unterstützung von Zerstörern eingesetzt: Texas (17.-25.7.) mit Rhind und Mayrant; New Mexiko (26.6-4.7., 25.7.-2.8.) mit Hughes und Russell; Mississippi (3.-11.7.,) mit O’Brien, Wake, Stack, Sterett und Rowan; und Idaho (10.-18.7.) mit Morris und Sims.

 

Mitte - Ende Juli 1941

USA / Großbritannien

Vor seinem Besuch in der Sowjetunion (ab 30.7.) besucht Roosevelts persönlicher Beauftragter Hopkins zusammen mit einer hochrangigen Militärdelegation Großbritannien. Es geht um die gesamte Bandbreite britisch-amerikanischer Verteidigungsanstrengungen (Churchill, S. 543f).

 

19.7.—13.9.1941
Nordatlantik

Am 19.7. bildet die US Atlantic Fleet den Kriegsschiffverband TF.1 zur Sicherung des Stützpunktes Island und zur Sicherung der Konvois von und nach Island. Ein weiterer Verband mit dem Träger Wasp, den Kreuzern Quincy und Vincennes und den Zerstörern O’Brien und Walke bringt P-40 Jagdflugzeuge nach Island, die dort ohne Verluste ihrer Bestimmung übergeben werden.

Zu den Einheiten, die zum Geleitschutz für Konvois nach Island eingesetzt werden, gehören Desron 7 (Capt. Kauffman) mit den Zerstörern Benson, Niblack, Hilary P Jones, Plunkett, Mayo, Madison, Gleaves, Charles F Hughes und Lansdale; Desron 11 mit Grayson, Roe und Sampson; Desron 30 (Capt. Cohen) mit Dallas, Greer, Tarbell, Cole, Bernadou, Lea, Ellis und Upshure und Desdiv 62 mit McCormick, Sturtevant, Reuben James und Bainbridge. Ab 6.8. operieren Catalina-Flugboote der Patron 73 und Mariner-Flugboote der Patron 74 von Reykjavik resp. Hvalfjord aus.

 

26.7.1941
allgemeine Lage / Alliierte Mächte

Präsident Roosevelt setzt den »Western Hemisphere Defence Plan 4« (WPL-51) in Kraft. Weiterhin verkündet er die Sperrung aller japanischen Guthaben in den USA und gibt die Aufstellung eines amerikanischen „Fernost-Oberkommandos“ bekannt. Großbritannien und seine Dominions brechen ihre Handelsbeziehungen zu Japan ab, Niederländisch-Indien folgt zwei Tage später. Damit ist, da die japanischen Ölvorräte begrenzt sind, gleichsam ein „Zeitzünder“ in Gang gesetzt, der den japa-nischen Entschluss zum Angriff auf die USA auslöst (Hillgruber [1], S. 78).

 

30. - 31.7.1941
USA / Sowjetunion

Der Vertraute Roosevelts, Harry Hopkins, befindet sich zu politischen Gesprächen mit Stalin in Moskau (Hillgruber [1], S. 80).

 

1.8.1941
allgemeine Lage / USA

Präsident Roosevelt verbietet den Export von Öl und Flugbenzin in Länder außerhalb des brit. Machtbereiches und der westlichen Hemisphäre. Davon werden besonders die umfangreichen jap. Einfuhren betroffen.

 

1.— 30.8.1941
Nordatlantik

In 7-14 tägigem Wechsel werden im mittl. Nordatlantik Patrouillen von Schlachtschiffen mit Unterstützung von Zerstörern eingesetzt: Arkansas ( 7.-15.8. und 2.-11.9.) mit Rhind und Mayrant; New Mexiko (25.7.-2.8., 14.-23.8) mit Hughes und Russell; Mississippi (1.-16.8., 27.8.-11.9.) mit O’Brien, Wake, Stack, Sterett und Rowan.

 

2.8.1941
allgemeine Lage / Alliierte Mächte

Beginn der amerik. Lend-Lease-Lieferungen an die UdSSR.

 

9.—12.8.1941

allgemeine Lage / Alliierte Mächte

Präsident Roosevelt und Churchill treffen sich an Bord des brit. Schlachtschiffes Prince of Wales und des Schweren US-Kreuzers Augusta in der Argentia-Bucht (Neufundland). Proklamation der »Atlantik-Charta«.

Churchill bezeichnet das amerikanische Vorgehen im Atlantik als »Intervention« (S. 545).

Die Atlantik-Charta enthält in Punkt 6 einen Passus, der „das engültige Ende der Nazityrannei“ bezeichnet. Churchill nennt diesen Passus eine „Herausforderung, die unter normalen Umständen kriegerische Verwicklungen nach sich gezogen hätte“ (S. 548).

 

August 1941 - Januar 1942
USA

Das bei Kreta schwer beschädigte britische Schlachtschiff Warspite wird in Bremerton (US-Bundesstaat Washington) repariert (Roskill, S. 247f).

 

23.— 30.8.1941
Atlantik

Anzeichen der brit. Funk- und Luftaufklärung folgend, werden der britische Hilfskreuzer Circassia von Freetown und der kanad. Hilfskreuzer Prince David von Halifax aus detachiert, um einen deutschen Hilfskreuzer und einen Blockadebrecher am ihrem vermuteten Treffpunkt im Mittelatlantik südöstl. der Bermuda-Inseln aufzubringen.  Unterwegs sichtet Prince David am 27.8. ein unbekanntes Kriegsschiff und meldet es als Kreuzer, möglicherweise der Admiral Hipper-Klasse. Diese Meldung führt zu einer groß angelegten Suchaktion.
Aus Bermuda läuft am 27.8. das brit. Schlachtschiff Rodney aus, gefolgt von der US Task Group TG.2.6 mit dem Träger Wasp, dem Kreuzer Savannah und den Zerstörern Gwin, Monssen, Meredith. Am Morgen des 28.8. melden Trägerflugzeuge der Wasp mehrere Handelsschiffe und ein Kriegsschiff, möglicherweise der Hipper-Klasse, woraufhin Rodney sofort der Wasp-Gruppe zugeteilt wird. Der brit. Kreuzer Diomede, die Hilfskreuzer Circassia, Ascania und das Schlachtschiff Revenge werden in dasselbe Operationsgebiet geschickt.
Am 28./29.8. läuft aus Bermuda die US Task Group TG.2.7 mit den Geleitträger Long Island, dem Kreuzer Nashville und den Zerstörern Livermoore und Kearny aus, ebenso wie die frisch versorgte TG.2.5 mit dem Träger Yorktown, dem Kreuzer Brooklyn und den Zerstörern Roe, Eberle und Grayson, um Fühlung an dem verdächtigen Kreuzer zu gewinnen.
Aus Freetown läuft die brit. Force F mit dem Träger Eagle, den Kreuzern Dorsetshire, Newcastle und dem Tanker Echodale aus, als Deckung für den Truppentransporter Durban Castle und den ihn begleitenden Hilfskreuzer Queen of Bermuda. Von Trinidad aus decken Task Groups der TF.3 mit den Kreuzern Memphis, Milwaukee, Omaha und den Zerstörern Somers, Warrington, Davis, Jouett die Ausgänge der Karibik und die Nordostküste von Brasilien und Guinea.
Obwohl gute Luftaufnahmen von Brest am 29.8. die deutschen Schlachtschiffe Scharnhorst, Gneisenau und den Kreuzer Prinz Eugen, ein Schwesterschiff der Admiral Hipper, im Dock zeigen, werden neue Befürchtungen geweckt durch den Bericht des USCGC Alexander Hamilton vom 30.8., der einen Kreuzer der Hipper-Klasse zwischen Bermuda und Neufundland sichtet.
Um Zusammenstöße mit diesem Schiff zu verhindern, werden die Konvois HX.147 und ON.9(F) mit brit. Geleitsicherung und SC.41 mit kanad. Geleitsicherung sowie die US Task Units TU.1.1.7 und TU.1.1.4 als Geleitschutz für den Schiffsverkehr zwischen Neufundland und Island gewarnt. Die US Task Group TG.1.1.2 mit dem Schlachtschiff New Mexico, dem Kreuzer Quincy und den Zerstörern Sims, Hughes, Russell soll die Dänemark Straße nach Hvalfjord abriegeln.
Trotz allen Aufwandes wird der verdächtige Kreuzer nicht gefunden. Die italienischen Blockadebrecher Himalaya und Africana laufen zu selben Zeit unentdeckt von Brasilien in die Biskaya und erreichen am 29.8. die Gironde. Auch der deutsche Blockadebrecher Anneliese Essberger aus Japan wird von den alliierten Suchverbänden nicht entdeckt und erreicht Bordeaux am 10.9. ohne Zwischenfälle.

 

September 1941
USA / Sowjetunion

Der amerikanische Präsident Roosevelt prophezeit, dass die russische Front halten und Moskau nicht fallen wird (Churchill, S. 527).

 

1.9.1941
Nordatlantik

Die letzten 2 Patrouillen im mittl. Nordatlantik mit Schlachtschiff Mississippi (27.8.-11.9.) und den Zerstörern O’Brien, Wake, Stack, Sterett und Rowan sowie Arkansas (2.-11.9.) mit den Zerstörern Rhind und Mayrant. — Die US Atlantik-Flotte bildet die »Denmark Strait Patrol« (KAdm. Giffen) mit Stützpunkt Hvalfjordur (Island): Schwere Kreuzer Wichita,Tuscoloosa, 2. Z-Squ. (Capt. Ainsworth) und 22. Z-Div. (insgesamt 13 Zerstörer) sowie jeweils 2 der 3 Schlachtschiffe Idaho, New Mexico und Mississippi.

 

4.—15.9.1941
Nordatlantik / Funkaufklärung (im Vergleich zum Original Umstellungen vorgenommen)

Während die US Task Units TU.1.1.5 (mit den Zerstörern Bernadou und Lea, die gerade ein amerikanisches und ein isländisches Schiff von Reykjavik nach Argentia begleiten) und TU.1.1.7 (mit den Zerstörern Lansdale, Gleaves, Madison und C.F.Hughes, die gerade 2 amerikanische Schiffe von Argentia nach Island begleiten), umgeleitet werden, unterrichtet am 4.9. ein brit. Flugzeug den auf dem Marsch nach Island befindlichen US-Zerstörer Greer (LCdr. Frost mit Desdiv.- Cdr. Johnson an Bord) über ein in der Nähe geortetes dt. U-Boot. Greer läuft an die angegebene Position zu und ortet das getauchte U-Boot seinerseits. Das brit. Flugzeug greift das U-Boot — U 652 (Oblt.z.S. Fraatz) — mit Wasserbomben an. U 652 vermutet in Greer den Angreifer und versucht ihn zu torpedieren. Greer weicht aus und bekämpft das U-Boot erfolglos mit Wasserbomben.
Am 6.9. muss die US Task Force TF.15 mit dem Schlachtschiff Idaho, den Kreuzern Tuscaloosa und Vincennes und den Zerstörern Winslow, Sampson, Anderson, Mustin, O’Brien, Walke, Morris, Benson, Niblack, H.P.Jones, MacLeish, Truxton, Overton, Reuben James und Bainbridge, die 9 Transporter mit einer Armeebrigade als Entsatz für die auf Island stationierten »Marines« begleiten (Operation »Indigo III«), einen weiten Umweg nach Süden nehmen. Die Zerstörer reagieren auf 8 gemeldete U-Bootkontakte hin, die jedoch alle falsch waren, mit Wasserbombenangriffen.
Am 10.9 sichert die US Task Unit TU.1.1.6 mit den Zertörern Ellis, Cole, Broome und Simson 4 Schiffe von Reykjavik nach Argentia und wird nun südwärts umgeleitet.
Am 13.9. übernehmen die US-Zerstörer Sims, Hughes und Russell die Ablösung im Konvoi HX 147, während die 5 Zerstörer der EG.2 zur Treibstoffversorgung laufen. .
Am 14. 9. läuft Chambly nach Hvalfjord und die 3 US-Zerstörer werden zurückgeordert. Unterdessen gewinnt U 552 (Oblt.z.S. Topp) kurzfristig Fühlung an einer Sicherungsgruppe. Doch die Operation gegen den SC.42 wird abgebrochen. Gesamtergebnis: 16 Schiffe mit 65.409 BRT versenkt, 1 Tanker mit 6508 BRT beschädigt, 2 U-Boote verloren.
Am 15.9. wird eine US Task Force mit den Zerstörern Gleaves, Madison, Lansdale und Charles F. Hughes von Hvalfjord aus auf U-Boote hinter dem Konvoi SC.44 angesetzt.

 

11.9.1941
allgemeine Lage / USA

Präsident Roosevelt verkündet als Antwort auf den Greer-Zwischenfall (vgl. 4.-15.9.1941) den sog. »Schießbefehl« (shoot-on-sight-order) gegen alle Schiffe der Achsenmächte, die sich in Seegebiete wagen, »deren Sicherung notwendig ist für die Verteidigung Amerikas«.

 

15.9.— 6.10.1941
Nordatlantik

Reorganisation der Nordatlantischen Konvoisteuerung gemäß den Beschlüssen der Atlantik Konferenz (vgl. 9.-12.8.1941). Die Kontrolle aller Operationen westlich des 26. Längengrades wird übertragen auf den US COMINCH (Commander-in-Chief) in Washington, die Operationen östlich des 26. Längengrades bleiben unter der Kontrolle der Admiralität in London. Die US Task Force TF.4 (KAdm. Bristol) übernimmt von Argentia (Neufundland) und Hvalfjord (Island) die Sicherung der HX- und ON-Konvois auf der Nordatlantik-Route zwischen Neufundland und Island. Die langsamen SC- und ONS-Konvois im gleichen Seegebiet werden gesichert durch die kanad. »Newfoundland Escort Force« (KAdm. Murray). Östlich des 26. Längengrades übernehmen britische Sicherungsgruppen. Am 22.9. wird der MOMP vom 26. Längengrad auf den 22. Längengrad (West) verlegt.

 

17.— 28.9.1941
Nordatlantik (im Vergleich zum Original Umstellungen vorgenommen)

Die US Task Group TG.4.1.1 (Capt. Deyo) übernimmt mit den Zerstörern Ericsson, Eberle, Upshur, Ellis und Dallas am 17.9 erstmalig die Sicherung eines britischen Konvois im mittleren Nordatlantik. Der HX.150 (Commodore: RAdm. Manners, RN), bestehend aus 44 Schiffen, wird am 25.9. an eine ad hoc gebildete britische Escort-Gruppe mit den Zerstörern Churchill, Chesterfield, Broadwater und den Korvetten Camellia, Celandine, Alysse (FFN) und Honeysuckle übergeben, und läuft am 28.9. wohlbehalten durch den Nordkanal. Alle folgenden HX-Konvois werden in den kommenden Monaten streckenweise von US-Escort Groups gesichert (Satz hinzugefügt). Damit beteiligen sich die USA aktiv an der Schlacht im Atlantik.

 

22.— 27.9.1941
allgemeine Lage / Alliierte Mächte

Der brit. Kreuzer London bringt eine brit.-amerik. Delegation mit Lord Beaverbrook (Nachschub-minister) und Averell Harriman (Überseekoordinator für Lend and Lease) von Scapa Flow nach Arkhangelsk zu einem Treffen mit der sowj. Regierung in Moskau.

 

23.9.— 14.10.1941
Nordatlantik

»Ultra« meldet Anzeichen eines bevorstehenden Ausbruchs des Schlachtschiffes Tirpitz aus der Ostsee in den Nordatlantik. Die US »Atlantik Fleet« entsendet daraufhin den Flugzeugträger Yorktown, die Kreuzer Brooklyn und Savannah und einige Zerstörer von Bermuda nach Argentia zur Verstärkung der alten Schlachtschiffe Arkansas und New York. Am 23.9 wird ein Verband mit dem Schlachtschiff Mississippi, dem Träger Wasp, dem Kreuzer Wichita und den Zerstörern Gwin, Meredith, Grayson und Monssen von Argentia nach Hvalfjord entsendet, wo er am 28.9. eintrifft. Dort verstärkt er die »White Patrol« in der Grönland-Straße, bestehend aus dem Schlachtschiff New Mexico, den Kreuzern Vincennes, Quincy, den Zerstörern Moffet, McDougal, Sims, Hughes und Russell. — Dafür kehrt vom 25.9. bis 4.10. der Rest des Verbandes TF.15 (s. 4.-15.9.) mit dem Schlachtschiff Idaho, dem Kreuzer Tuscaloosa, 9 Zerstörern und 9 Transportern und Tankern von Hvalfjord nach Argentia zurück. — Wegen schlechter Flugbedingungen wird am 6. 10. auch der Träger Wasp mit dem Kreuzer Vincennes und 4 Zerstörern von Hvalfjord nach Argentia zurückgeführt, wo er am 11.10. eintrifft.

 

<24.9.1941
Nordatlantik (im Original nicht mehr enthalten 11.04.2017)

Eine US-Escort Group (Capt. Kirtland) mit den Zerstörern Madison, Gleaves, Lansdale, Hughes und Simpson übernimmt erstmalig die Sicherung eines westgehenden brit. Konvois (ON.18). In den folgenden Monaten werden auch die ON-Konvois im mittleren Nordatlantik durch US-Escort Groups gesichert.

>

 

27.9.1941
allgemeine Lage / USA

»War Emergency Program«:  Auf amerik. Werften laufen die ersten 14 Liberty-Schiffe von Stapel. Weitere 312 Handelsschiffe dieses Typs mit rund 2.200.000 BRT sind bereits in Auftrag gegeben.

 

1.– 3.10.1941
Allgemeine Lage / Alliierte Mächte

Britische, amerikanische und sowjetische Repräsentanten beraten auf einer dreitägigen Konferenz in Moskau über Hilfeleistungen der Westmächte an die Sowjetunion.

 

1.— 30.10.1941
Südatlantik

US Task-Force TF.3 (KAdm. Ingram) führt weiterhin regulär sich überlappende, etwa dreiwöchige Patrouillen zwischen Trinidad und Recife (Brasilien), dann zu einem Punkt südwestlich der Cape Verde Inseln, und zurück in das Gebiet zwischen Trinidad und Recife durch. Es patrouillieren 4 Task Groups, jede mit einem Kreuzer und einem Zerstörer: TG.3.6.(A) mit Milwaukee und Warrington vom 7.-27.10; TG.3.5.(B) mit Omaha und Somers vom 23.9.-11.10. und vom 20.10.-15.11.; TG.3.7.(C) mit Memphis und Davis vom 1.-19.10; TG.3.8.(D) mit Cincinatti und Jouett vom 9.-27.10.

 

7.—18.10.1941
Nordatlantik

Fortsetzung der Geleitzugsteuerung im Zusammenspiel von Einheiten der US Task Force TF.4 und britischer Escort Groups (siehe Tabelle) gegen erkannte deutsche U-Boot-Aufstellungen.

 

7.10.: US TG.4.1.6 übernimmt am MOMP den Konvoi HX.153 mit 59 Schiffen. – Die kanadische TG.4.1.15 (Lt-Cdr Davis) übernimmt den Konvoi SC.48 mit 52 Schiffen vor der Straße von Belle Isle. – US TU.4.1.1 übernimmt den Konvoi ON.22, am 8. und 9.10. kommt es zu Angriffen der Zerstörer Dallas und Upshur gegen verdächtige U-Boot-Kontakte.

 

9.10.: »Ultra«-Aufklärungsergebnisse melden die Aufstellung eines neuen Vp.-Streifens südöstl. Cape Farewell mit den U-Booten U 374, U 573, U 208 und U 109. Am 10.10. führt der B.d.U. als weitere Boote U 502, U 568 und U 553 in das Gebiet. Die Konvois ON(S).23 und ON.24 werden daraufhin südlich der deutschen Aufstellung umgeleitet, ebenso wie der Konvoi SC.48 und der Truppentransportkonvoi TC.14, der von den Zerstörern Restigouche, Ottawa, Skeena (RCN) sowie Buxton, Havelock, Harvester (RN) gesichert wird. Am 12.10. meldet »Ultra«, dass zu einer weiteren Verlängerung des Vp.-Streifens nach Südosten die U-Boote U 558, U 432, U 101, U 77, U 751 und U 73 von Frankreich herangeführt werden. Nun muß der Ausweichkurs der Konvois ON(S).23, ON.24, SC.48 und TC.14 noch weiter ausgedehnt werden. Bereits am 13.10. wird der Konvoi ON(S).25 zu einem sehr viel weiter südlich gelegenen MOMP geführt.

 

14./15.10.: In der Nacht, während U 558 (Kptlt. Krech) den Frachter Vancouver Island (9472 BRT) versenkt, sichtet U 553 (Kptlt. Thurmann) den nach einem Sturm noch aus 49 Schiffen (11 Nachzügler) bestehenden und von den Korvetten HMCS Wetaskiwin, HMS Gladiolus, FFS Mimose und HMCS Baddeck gesicherten Konvoi SC.48 (Commodore Elliot). U 553 versenkt sofort die brit. Silvercedar (4354 BRT) und die norw. Ila (1583 BRT). Auf sein Fühlunghalter-Signal hin werden zuerst die anmarschierenden U 568, U 432, U 558 und U 502, später auch die noch weiter ostwärts stehenden U 101, U 77, U 751 und U 73 angesetzt. Am Mittag des 15.10. wird U 553 von dem hinzu stoßenden Zerstörer HMCS Columbia abgedrängt, der einem Torpedofächer ausweicht. U 568 (Kptlt. Preuß) übernimmt die Fühlung, versenkt die brit. Empire Heron (6023 BRT) und wird abends von der Korvette Gladiolus abgedrängt.

In der Zwischenzeit ergreift die Admiralität weitere Maßnahmen, um den Geleitschutz zu verstärken. Die britische Escort Group EG.3 mit den Zerstörern Bulldog (Cdr. Baker-Cresswell), Amazon, Richmond, Georgetown, Belmont, der Korvette Hartsease, den Trawlern Angle, St.Apollo, Cape Warwick und dem Rettungsschiff Zaafaran, wird früher als geplant zur Unterstützung der TG.4.1.15 detachiert. Die Escort Gruppe EG.2, die den Konvoi ON(S).25 sichert, wird angewiesen, ihre Korvetten Veronica und Abelia zu entsenden. Die brit. Zerstörer Highlander (Cdr Voucher) und Broadwater aus Reykjavik, die zusammen mit dem Zerstörer Sherwood drei kanad. Zerstörer am Konvoi TC.14 ablösen sollten, werden zum SC.48 umgeleitet, ebenso die kanad. Korvette Pictou, die hinter ihren Konvoi ON(S).21 zurückgefallen war.

Doch all diese Schiffe können den Konvoi SC.48 nicht vor Tageslicht des 17.10. erreichen, und so bleibt als einzige Möglichkeit, die Sicherung des SC.48 zu verstärken, nur die Maßnahme, den Konvoi ON.24 außerhalb des Gefahrenbereichs aufzulösen, und seine Geleitsicherung, die US Task Unit TU.4.1.4 (Capt. Thebaud) mit den Zerstörern Plunkett, Livermoore, Kearny, Decatur und Greer, in höchster Eile an den SC.48 heranzuführen, wo sie am Mittag des 16.10. eintrifft. Capt. Thebaud übernimmt das Kommando der vereinten Geleitkräfte von schließlich 5 US-, 3 RCN-, 1 RN- und 1 FFN-Einheit. Doch trotz schärfster Patrouillen, vielfacher Wasserbomben-Attacken und drastischer Kursänderungen des Konvois können die U-Boote nicht abgeschüttelt werden.

16./17.10.: Am Morgen gewinnen U 568 und U 502 kurz Fühlung am Konvoi, werden aber abgedrängt. Am Nachmittag des 16.10. gewinnen nacheinander U 553, U 568, U 558, U 502 und U 432 Fühlung. In der Nacht zum 17.10. greifen die U-Boote massiv an: U 553 versenkt die panam. Bold Venture (3222 BRT), Livermoore belegt das Boot daraufhin sofort mit Wasserbomben. U 558 versenkt den brit Tanker W.C. Teagle (9552 BRT), den norw. Tanker Erviken (6595 BRT) und den norw. Frachter Rym (1369 BRT), U 432 (Oblt.z.S. Schultze) versenkt den griech. Frachter Evros (5283 BRT) und den norw. Tanker Barfonn (9739 BRT). Der Verlust der brit. Korvette Gladiolus ist keinem einzelnen U-Boot mit Sicherheit zuzuschreiben. U 568 (Kptlt. Preuß) torpediert den für einen brit. Zerstörer der Tribal-Klasse gehaltenen US-Zerstörer Kearny (LtCdr Danis). U 553 verfehlt den Zerstörer Plunkett. Am Morgen des 17.10. löst die brit. Escort Group EG.3 die restlichen US-Zerstörer ab. Zerstörer Greer schleppt die havarierte Kearny nach Hvalfjord. Cdr. Voucher übernimmt als OTC das Kommando über die Sicherungsstreitkräfte. Von Island aus trifft Luftsicherung mit USN-Staffeln VP-73 und VP-74 und Catalina-Flugbooten ein und drängt die U-Boote unter Wasser. 4 weitere U-Boote, U 101, U 77, U 751 und U 73 kommen heran. In der Nacht zum 18.10 versenkt U 101 (Kptlt.Mengersen) den Zerstörer Broadwater. — Am folgenden Tage wird die Operation abgebrochen. Ohne deutsche Verluste wurden 6 Frachter, 3 Tanker und 2 Korvetten versenkt.


21.— 31.10.1941
Nordatlantik

Nach Ergebnissen der »Ultra«-Aufklärung ab 21.10. schätzt der »Submarine Tracking Room« (STR), daß mindestens 10 U-Boote im Gebiet des Vp.-Streifens »Reißewolf« stehen und veranlaßt alle in der Nähe vorbeilaufenden Geleitzüge zu weiten Umwegen: Konvoi ON.26 (32 Schiffe), am MOMP von der TU.4.1.5. übernommen, wird nördlich um die U-Boot-Gruppe »Reißewolf« herumgeführt und passiert genau zwischen der Linie der sich formierenden Gruppe »Schlagetot« und den 4 »Mordbrenner«-Booten vor der Belle-Isle-Straße. Konvoi SC.49 (31 Schiffe), am 22.10. durch EG.4 übernommen, kommt in keinen Kontakte mit U-Booten, da bereits zu weit östlich von den aufgestellten Vp.-Streifen. Konvoi ON(S).27 (62 Schiffe) wird am MOMP von der TG.4.1.15 übernommen und noch weiter nordwärts umgeleitet als Konvoi ON.26. Konvoi HX.155 (59 Schiffe), begleitet von TU.4.1.7., wird am 25.10. von der EG.5 übernommen. Konvoi ON.28 (40 Schiffe), begleitet von der EG.1, wird am 25.10. von der TU.4.1.6 übernommen und südwärts geleitet. Konvoi SC.50 (36 Schiffe), begleitet von der TG.4.1.13, soll am 28.10. von der EG.1 am MOMP übernommen werden. Am 25.10. umgeht der SC.50 den Vp.-Streifen »Reißewolf« weit südlich. Der MOMP muß daraufhin ebenfalls südwärts verlegt werden, die Übergabe des Konvois findet erst am 31.10. statt (s. Konvoisteuerung). Ebenfalls umgeleitet wird der schnelle Truppentransportkonvoi CT.4.

Am 25.10. wird der Konvoi ON.28 (40 Schiffe) am MOMP von der TU.4.1.6 mit den Zerstörern Sampson, Lea, Bernadou, Dupont, MacLeish und Begleittanker Salinas aus Island übernommen und südwärts geleitet. — Am 27.10. sichtet das ausmarschierende U 74 (Kptlt. Kentrat) den Konvoi ON.28, auf den die Gruppe »Reißewolf« angesetzt wird. Das ebenfalls ausmarschierende U 106 (Oblt.z.S. Rasch) versenkt einen nicht identifizierten Einzelfahrer. Am 28., 29. und 30.10. halten an dem Konvoi nacheinander U 568, U 77, U 73, U751 und U 106 Fühlung, kommen aber - abgesehen von U 77 und U 74 - nicht zum Angriff und werden von den 5 US-Zerstörern immer wieder abgedrängt. Wegen der Brennstofflage müssen U 568, U 751, U 77 und U 502 abbrechen und treten zur Gruppe »Stoßtrupp«, nur U 73, U 74 und U 106 setzen die Verfolgung fort, letzteres torpediert am 31.10. den USN-Tanker Salinas (8246 BRT), kann aber wegen Gegenmaßnahmen der Zerstörer Dupont und Lea, des USCGC Campbell und des USN-Schleppers Cherokee keinen Fangschuß mehr auf den Tanker abgeben. Die angesetzten Boote der Gruppe »Mordbrenner« kommen an den Konvoi nicht heran, dessen Sicherung nun noch durch die US-Zerstörer Leary, Babbitt, Schenck vom abgelieferten ON.26 und die US-Zerstörer Buck und Ludlow, die auf den nächsten HX-Konvoi warten, verstärkt wird. Die erfolglose Suche nach dem ON.28 wird am 1.11. abgebrochen. Bis zu diesem Zeitpunkt hat U 74 über 1600 sm Fühlung gehalten.

 

24.10.— 4.11.1941
Nordatlantik

Konvoi HX.156 (44 Schiffe) wird am 24.10. von TU.4.1.3. am WESTOMP übernommen, Konvoi SC.51 (37 Schiffe) wird am 25.10. von TG.4.1.11. am WESTOMP übernommen. — Am 25./26.10 meldet »Ultra« 4 U-Boote vor der Belle-Isle-Straße und bis zu 20 U-Boote im mittleren Nordatlantik. Daraufhin werden beide Konvois nach Süden umgeleitet. Als die U-Boot-Gruppe »Reißewolf« am 27.10. Fühlung am ON.28 (43 Schiffe) gewinnt, wird die Umleitung nach Süden nochmals ausgedehnt. — Unterdessen wird der Konvoi ON(S).29 (34 Schiffe) am 28.10. von der TG.4.1.16 am MOMP übernommen. Dieser Konvoi wird nördlich der Gruppe »Schlagetot« zwischen Cape Farwell und Belle Isle Straße umgeleitet. (s. Konvoisteuerung).

Neu ausmarschierende Boote erhalten am 30.10. den Befehl, ostwärts der Neufundlandbank die Gruppe »Stoßtrupp« zu bilden, es sind U 571, U 577, U 133, U 567, U 552 und U 96. Noch auf dem Marsch sichtet U 552 (Kptlt. Topp) am Morgen des 31.10. im mittleren Nordatlantik den Konvoi HX.156 (43 Schiffe), begleitet von der US Escort Group TU.4.3.1 (Cdr. Webb) mit 5 US-Zerstörern. U 552 greift sofort an und versenkt den Zerstörer Reuben James. Während U 552 am Nachmittag abgedrängt wird, kommt U 567 (Kptlt. Endraß) heran. Am 1.11. wird der Konvoi am MOMP von der brit. EG.6 übernommen. Weiterhin lösen sich die beiden U-Boote bis zum 3.11. wiederholt beim Fühlunghalten ab. Doch gehen 2 Angriffe am Morgen des 1.11. fehl.

Bei der Suche nach dem HX.156 stößt U 96 (Kptlt. Lehmann-Willenbrock) am 31.10. auf den Konvoi OS.10, gesichert von EG.40 mit den Sloops Bideford, Gorlestone, Lulworth und den Korvetten Gardenia und FFS Commandant Duboc, und versenkt 1 Schiff mit 5998 BRT. Es werden die rück- und ausmarschierenden U 568, U 502, U 77, U 751 und Barbarigo angesetzt, und da U 96 weiterhin Fühlung hält, ab 1.11. auch U 572, U 201, U 98, U 373, U 103, U 107, U 66. — Die Luftaufklärung meldet den Konvoi am 2.11. nochmals, U 98 kommt kurz heran, dann geht die Fühlung aber verloren und wird auch mit Luftaufklärung am 4.11. nicht wiedergewonnen.

Unterdessen wird Konvoi ON.30 (42 Schiffe) am 1.11. am MOMP von der TU.4.2.1 übernommen und von einer nördl. Position zu einem weiten Umweg südwärts geleitet, um den deutschen U-Boot-Aufstellungen vor Neufundland zu entgehen. — Nach einem ebenso langen Umweg kann der Konvoi SC.51 (38 Schiffe), gesichert von der TG.4.1.11, erst am 4.11. von der brit. EG.8 am MOMP übernommen werden.

 

27.10.1941
USA / Finnland

In einer Note warnt die US-Regierung Finnland vor einer Beeinträchtigung des amerikanisch-sowjetischen Nachschubverkehrs. Obwohl der finnische Präsident Ryti die Note scharf zurückweist, stellen die Finnen aussichtsreiche Angriffe im Bereich ihres III. Korps ein (Ziemke, S. 179-182).

 

28.10.— 7.11.1941
Nordatlantik

Auf eine Anfrage des Premierministers Churchill und die Entscheidung des Präsidenten Roosevelt im September werden Großbritannien 6 US-Frachter und 6 Transporter England zur Verfügung und unter britische Flagge gestellt. Bei den Frachtern handelt es sich um Empire Pintail (ex Howell Lykes), Empire Egret (ex Nightingale), Empire Fulmar (ex Hawaiian Shipper), Empire Widgeon (ex Exemplar) Empire Peregrine (ex China Mail) und Empire Oriole (ex Extantia). Sie werden zu einem schnellen Konvoi zusammengestellt unter Geleitschutz der US Task Force TF.14 (RAdm Hewitt) mit Schlachtschiff New Mexico, Träger Yorktown, Kreuzern Philadelphia, Savannah und Desron 2 mit den Zerstörern Morris, Sims, Hugh, Hammann, Anderson, Mustin, Russell, O’Brien, Wake - und sie verlassen Halifax am 28.10. Auf ihrer Route südlich der deutschen U-Boot-Aufstellungen »Schlagetot« und »Stoßtrupp« greifen die Geleitschiffe auf vermutete (aber falsche) U-Boot-Kontakte hin mehrmals an. — Am 2.11. Begegnung mit dem entgegen kommenden Truppenkonvoi CT.5 mit den Soldaten einer brit. Division für den Mittleren Osten an Bord der Truppentransporter Duchess of Atholl, Orcades, Sobiesci, Warwick Castle, Andes, Durban Castle, Oronsay und Reina di Pacifico, gesichert von dem Flakkreuzer Cairo und 5 Zerstörern. — Die Geleitsicherungen wechseln, die ehem. US-Transporter fahren unter brit. Geleitschutz als Konvoi »Tango« Richtung Nordirland, die britischen Truppentransporter als Konvoi CT.5 nach Halifax. Vom 3.-7.11 werden die Zerstörer der Desron 2 wegen Brennstoffmangel von der TG.14.9 mit Desron 8 (Zerstörer Wainwright, Mayrant, Trippe, Rhind, Rowan, McDougal, Moffett, Winslow) abgelöst. In Halifax werden die britischen Truppen auf Transportern des Konvois WS.24 eingeschifft.

 

2.— 5.11.1941
Nordmeer

»Ultra« meldet neuerlich Anzeichen im Gebiet der westl. Ostsee wie auch im Raum Norwegen für einen geplanten Ausbruchsversuch eines deutschen Dickschiffes, möglicherweise der Tirpitz, in den Atlantik. Auf deutscher Seite werden vom 4.—10.11. für ein geplantes Atlantikunternehmen im Gebiet der Dänemarkstraße vorsorglich die U-Boote U 430, U 402, U 332 und U 105 aufgestellt. Tatsächlich aber muß der Ausbruch des Schweren Kreuzers Admiral Scheer wegen Maschinenschadens abgebrochen werden.
Gegen den erwarteten Ausbruchsversuch nimmt die Home-Fleet (Adm. Tovey) mit Schlachtschiff King George V, Träger Victorious, einigen Kreuzern und Zerstörern Positionen südl. Island ein, während die amerik. Task Group TG.3.1. (RAdm. Giffen) mit den Schlachtschiffen Idaho, Mississippi, den Schweren Kreuzern Tuscaloosa, Wichita und den Zerstörern Gwin, Meredith, Monssen von Hvalfjord zur Deckung der Dänemark-Straße ausläuft.

 

4.— 6.11.1941
Südatlantik

Fortsetzung regulärer Patrouillen der US Task-Force TF.3 (KAdm. Ingram) von Trinidad und Recife (Brasilien) ins Gebiet der Kapverdischen Inseln. Sie überwachen damit zugleich die Routen der italienischen Blockadebrecher.
Am 4.11. sendet der brit. Marinetanker Olwen eine »Raider«-Warnung aus, tatsächlich befindet sich zur selben Zeit Schiff 45 / Komet auf dem Weg nach Frankreich in dem Gebiet, wie auch der nach Japan auslaufende Blockadebrecher Burgenland, der zurückkehrende Blockadebrecher Portland, und die Prisenschiffe Silvaplana und Kota Nopan.
Die TG.3.6 mit Kreuzer Milwaukee und Zerstörer Warrington ist auf dem Weg von San Juan nach Yorktown und steht zu weit westlich um einzugreifen. Die TG.3.7. mit Kreuzer Memphis und Zerstörern Davis und Jouett befindet sich auf dem Rückweg von einer Geleitoperation für einen brit. Konvoi nach Lagos (Nigeria). TG.3.7 und TG.3.5. mit Kreuzer Omaha und Zerstörer Somers werden angesetzt, die »Raider« zu stellen. Am 6.11. stellt TG.3.5. (Capt. Chandler) vor der brasil. Küste den Blockadebrecher Odenwald (5098 BRT) trotz seiner Tarnung als amerik. Frachter Willmoto. — Silvaplana und Kota Nopan erreichen Bordeaux am 17.11., Schiff 45 / Komet am 24.11., Burgenland am 10.12.; Portland erreicht Osaka wohlbehalten am 1.1.42.

 

5.11.1941
USA / Sowjetunion

Die Sowjetunion wird in das Lend-and-Lease-Programm aufgenommen (Hillgruber [1], S. 80).

 

<6.11.1941 s.o.
Südatlantik (im Original nicht mehr enthalten 11.04.2017)

Der US-Kreuzer Omaha (Capt. Chandler) kapert vor der brasilian. Küste den als US-Frachter getarnten dt. Blockadebrecher Odenwald (5098 BRT, Kpt.Loehr). >

 

20.11.1941
Japan / USA

Japanische Unterhändler überreichen ein letztes, ultimatives Angebot zur Beilegung des beider-seitigen Interessenkonflikts (Chronik des Zweiten Weltkriegs, S. 129/130).

 

25.11.1941
allgemeine Lage / Pazifik

Präsident Roosevelt entschließt sich zum Abbruch der Verhandlungen mit Japan und läßt den japan. Botschafter am 26.11. durch den Staatssekretär Hull eine für Japan unannehmbare »10-Punkte-Note« überreichen. Damit ist ein Bruch zwischen beiden Staaten unvermeidlich geworden.

 

27.11.1941
allgemeine Lage / USA

»Kriegswarnung« an die Außenbefehlshaber der US-Wehrmacht.

 

9.12.1941
allgemeine Lage / USA

Zwei Tage nach Pearl Harbor bezichtigt der amerikanische Präsident Roosevelt in einer Rede vor dem Kongress Deutschland und Italien, sie würden sich nach ihrer eigenen Lesart mit den USA im Krieg befinden. Zusätzlich würde Deutschland alle anderen amerikanischen Republiken in das Lager seiner Feinde einordnen.

Quelle: U.S., Department of State, Publication 1983, Peace and War: United States Foreign Policy, 1931-1941 (Washington, D.C.: U.S., Government Printing Office, 1943), pp. 841-47. In: http://www.mtholyoke.edu/acad/intrel/WorldWar2/radio.htm

Setzen wir der Vollständigkeit halber hinzu, dass Roosevelt, sachlich gesehen, Recht hatte. Nach Er- halt der Kenntnis des japanischen Angriffs auf Pearl Harbor hatte Hitler am 08.12.1941 den deut- schen Seestreitkräften Feuererlaubnis gegen amerikanischen Schiffe erteilt. Die entsprechende Mel- dung der japanischen Botschaft in Deutschland nach Hause war von alliierten Stellen abgefangen worden, noch bevor die deutsche Seekriegsleitung den Befehl Hitlers überhaupt an die zuständigen Kommandostellen weitergeleitet hatte (Martin, S. 43). Persönlich sei hinzugefügt, dass man auch

in diesem Fall die alliierten, hier amerikanischen Provokationen, insbesondere das amerikanische Pendant bereits vom 11.09. (s.o.), gegenrechnen kann.

 

 

Wenn weiter nichts angegeben ist: Seekriegschronik der Württembergischen Landesbibliothek:

http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/chronik.htm

 

"Chronik des Zweiten Weltkriegs": Übersichtswerk ohne Autorenangabe aus dem Chronik Verlag im Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh/München 1999.

 

"Churchill": Winston S. Churchill, Der Zweite Weltkrieg. Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt/Main 2003.

 

"Hillgruber [1]": Andreas Hillgruber, Der 2. Weltkrieg, Kriegsziele und Strategie der großen Mächte.

Kohlhammer-Verlag Stuttgart, Berlin, Köln 1996.

 

"Hillgruber [2]": Andreas Hillgruber, Hitlers Strategie, Politik und Kriegführung 1940 - 1941, Ber- nard & Graefe Verlag für Wehrwesen, Frankfurt am Main 1965

 

"Martin": Bernd Martin, Deutschland und Japan im Zweiten Weltkrieg 1940 - 1945, Nikol Verlags-gesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg 2001

 

"Rauh": Manfred Rauh, Geschichte des Zweiten Weltkriegs, 3 Bände, Verlag Duncker & Humblot, Berlin 1995 (s.a. Einleitung).

 

"Roskill": Captain S.W. Roskill RN, HMS Warspite, Original-Copyright 1957 Verlag William Collins & Sons, Glasgow und London.

 

"Wirsing": Gieselher Wirsing, Der maßlose Kontinent - Roosevelts Kampf um die Weltherrschaft, Eugen Diederichs Verlag, Jena 1942 (s.a. 4. Kapitel dieses Teils).

 

"Ziemke": Earl F. Ziemke, The German Theater of Northern Operations, Schrift des US-Verteidi- gungsministeriums, Washington D.C. 1959.